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weltweitwegReisenotizen

Der Papst wirft der Tourismusindustrie und ihren Kunden vor, Kulturen und religiöse Zeremonien in aller Welt zu Konsumprodukten herabzuwürdigen. Der Massentourismus habe vielerorts „zur Bildung einer Subkultur geführt, die sowohl für den Touristen als auch für das Gastland entwürdigend“ sei. Daneben seien mit allem Komfort ausgestattete Ferienzentren entstanden, die „keinen realen Kontakt mit der Kultur des Gastlandes mehr ermöglichen“. Dort herrsche „eine oberflächliche Exotik für Neugierige, die nach Emotionen hungern“.

Johannes Paul II. wandte sich in seiner Botschaft – verfasst im Hinblick auf den „Welttourismustag“ – vor allem auch gegen den Sextourismus. Die skrupellose Ausbeutung von Frauen und Kindern zu kommerziellen Zwecken sei „ein unerträglicher Skandal“. Man müsse alles tun, damit der Tourismus nicht zu einer „modernen Form der Ausbeutung wird“.

Der „Welttourismustag“ wird jährlich von der in Madrid ansässigen World Tourism Organization (WTO) aufgezogen und findet zum 22. Mal am 27. September 2001 statt – im Iran.

Kampf gegen Kinderprostitution

Die Reisebranche erstellt ein Faltblatt, das im Kampf gegen die Kinderprostitution an Kunden verteilt und – ab der Wintersaison 2001 – mit den Reiseunterlagen ausgehändigt wird. An der Erarbeitung sind die weltweit engagierte Organisation End Child Prostitution, Child Pornography and Trafficking of Children for Sexual Purposes (Ecpat) sowie der Deutsche Reisebüro und Reiseveranstalter Verband (DRV) und das bundesweit zuständige Landeskriminalamt Baden-Württemberg beteiligt. Ziel ist es laut DRV, Urlauber „über die Problematik der Kinderprostitution in einigen Ländern“ und die strafrechtlichen Folgen solcher Verbrechen zu informieren. Das Faltblatt wird in einer Auflage von „500.000 bis 1 Million Exemplaren“ erscheinen. TDT

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