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was tun in norden?

Fr, 23. 10., bis So, 22. 11., Hamburg, Programm: www.kinderkinder.de

Anspruchsvolle Genüsse

Kultur für Kinder auf die Bühne zu bringen, die sich selbst – und die Kinder – ernst nimmt: Das ist der Anspruch des Hamburger Vereins „KinderKinder“. Ästhetisch anspruchsvoll soll das geschehen und nicht weniger als ein komplexer Genuss für die Sinne sein. Und die Möglichkeit bieten, sich die Welt anzueignen, andere Perspektiven kennenzulernen und die eigenen Lebensbedingungen ebenso wie die von Kindern aus anderen Teilen der Welt zu verstehen.

Einmal im Jahr lädt der Verein zum Festival und das hat trotz Pandemie auch in diesem Jahr geklappt. Ab Freitag gibt es nun fünf Wochen lang Solo- und Duettstücke zu sehen, die auch auf Abstand gut funktionieren. Die dänische Teaterværkstedet Madam Bach etwa erzählt zum Auftakt auf Kampnagel im Stück „Gro“ ihre Geschichte vom Größerwerden für Kinder ab 2 Jahren unter anderem mit Schattenspiel. Und auch das Stück „Swift“ der französischen Association Skappa geht, animiert von Licht, Schatten und einer Modelleisenbahn auf der Bühne, im Kinderkopf auf höchstens die Fantasie ansteckende Abenteuerreise. (matt)

Do, 22. 10., bis So, 25. 10., Hamburg, Programm: www.fluctoplasma.com

Fließendes Kultur-Plasma

Nach fast 20 Jahren hat sich das Team des interkulturellen Hamburger Festivals „Eigenarten“ entschlossen, die Leitung in neue Hände zu legen. Studio Marshmallow nennt sich das Kollektiv, bestehend aus dem Regisseur und Schauspieler Dan Thy Nguyen, dem Filmemacher und Webdesigner Iraklis Panagiotopoulos und der Zeichnerin und Grafikerin Xiyu Tomorrow, das nun erst mal für drei Jahre das Festival unter dem neuen Namen „Fluctoplasma“ weiterführt.

Ab Donnerstag geht es mit 80 Künstler:innen und Denker:innen vier Tage lang in Diskussionen und Workshops um alle möglichen Aspekte einer diversen Stadtgesellschaft und all die Hindernisse auf dem Weg dorthin – Motto: „96 Stunden Kunst. Diskurs. Diversität.“ Künstlerisch geht es dabei um durchaus Utopisches, aber auch um „Dinge, die weh tun“, wie mitgeteilt wird, „die brennen, die Verwirrung und Ratlosigkeit stiften“. (matt)

Mi, 21. 10., 19 Uhr, Hamburg, Literaturhaus, sowie als Stream auf www.literaturhaus-hamburg.de

Gerechtigkeit den Tieren

„Wir haben viele Gründe, unser Verhältnis zu Tieren zu überdenken“: So beginnt Bernd Ladwig seine „Politische Philosophie der Tierrechte“ (Suhrkamp 2020, 411 S., 22 Euro; E-Book 21,99 Euro). Und sei so ein Grund ein ganz banaler: Wo er nämlich die Tiere in seiner Nähe allzu lange allzu schlecht behandelt, bringt sich der Mensch ja selbst in Gefahr: „Die industrielle Tierhaltung trägt erheblich zum Klimawandel bei; der Antibiotikaeinsatz im Tierstall erhöht die Gefahr für Resistenzen; auf Wildtiermärkten können gefährliche Viren auf den Menschen überspringen.“

Sehr viel weiter geht aber Ladwig, Professor für Politische Theorie und Philosophie an der Freien Universität Berlin, in seinen Überlegungen: Er denkt nach ... nein, er verlangt Gerechtigkeit für Tiere. „Tierrechte“, schreibt er, „sind schon deshalb ein Thema für die politische Philosophie, weil das Unrecht, das wir Tieren heute antun und für das sich unsere Nachfahren einmal schämen werden, zur Grundordnung unserer Gesellschaften gehört.“ (aldi)

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