was tun in hamburg?:
Di, 6. 11., 19.30 Uhr, Hauptkirche St. Katharinen
Buchstaben-Brücken übers Mittelmeer
„Lesen hilft“: Unter diesem Motto haben sich mehrere Hamburger Buchhandlungen zusammengetan und eine Benefizlesung organisiert zugunsten von und in Zusammenarbeit mit den Geflüchteten-Seenotrettern vom Verein „Sea-Watch“; und deren Aktivitäten im Mittelmeer, zunehmend erschwert durch die europäischen Anrainerstaaten, können nun wirklich jede Unterstützung gebrauchen.
Sechs Autor*innen haben sich bereit erklärt, diese gute Sache zu unterstützen: Isabel Bogdan, Simone Buchholz, Arne Dahl, Karen Köhler, Abbas Khider und Sasa Stanisic, es moderiert Julia Westlake. Was immer Kartenverkäufe (und darüber hinaus gern gesehene Spenden) einspielen, geht an Sea-Watch.
Mi, 7. 11., 19 Uhr, Körber-Forum
Der Vernichtung entkommen
1940 besetzte die deutsche Wehrmacht das benachbarte Frankreich. Und doch überlebten etwa drei Viertel der französischen Juden die Schoah – nicht etwa, weil sie untergetaucht wären, sondern indem sie ihr Leben auf legale oder halb legale Weise fortsetzten, unterstützt von christlichen und jüdischen Organisationen und ganz normalen Mitbürgern.
Anhand der Lebensgeschichten von Verfolgten sowie von Akten aus den Archiven der Vichy-Regierung hat der Historiker Jacques Semelin eine Lücke in der einschlägigen Geschichtsschreibung geschlossen. Sein Buch „Das Überleben von Juden in Frankreich 1940–1944“ (Wallstein-Verlag, 364 S., 34,90 Euro) stellt er nun in Hamburg vor – im Gespräch mit dem Publizisten Jan Philipp Reemtsma. Den Abend moderiert Susanne Wittek.
Do, 8. 11., 19 Uhr , Hamburger Institut für Sozialforschung
Schweigende Spezialisten
Apropos Jan Philipp Reemtsma: Der legte 2008 einen Essay des Titels „Vertrauen und Gewalt“ vor, erklärtermaßen einen „Versuch über eine besondere Konstellation der Moderne“. Darin skizzierte Reemtsma die Grundzüge einer Allgemeinen Soziologie der Gewalt. Hat er sich damit durchgesetzt? Ist Reemtsmas Buch also „forschungsleitend“? Oder schweigt das Fach noch immer zum Thema Gewalt, wie der Autor es damals formulierte? Zehn Jahre nach dem Erscheinen des Texts wollen Teresa Koloma Beck und Eddie Hartmann die darin zu findenden Thesen kritisch befragen und diskutieren – im Gespräch mit Jan Philipp Reemtsma.
Mi, 7. 11., 18 Uhr , Kaiserkeller
Bewegte Bilder
Post vom Protest-Chronisten: Gleich zwei neue Bücher, schreibt uns Günter Zint, stelle er dieser Tage vor: „Wilde Zeiten“ versammelt Hamburg-Fotografien, entstanden zwischen 1965 und 1989, darunter viel Straßenkampf und brennende Barrikaden – auch, aber nicht nur am Hafenrand. Für das im besten Sinne anregende Kaffeetischbuch (256 S. mit 294 S/W-Abbildungen, 49,90 Euro) haben sich die Verlage Dölling & Galitz und Junius zusammengetan, und von Belang ist der Ort der Präsentation: Der Kaiserkeller unter der Großen Freiheit 36, das ist so nah dran am alten Star Club, wie es halt heute noch geht. Und als dort einst eine recht talentierte Band namens Beatles den Pop erneuert, wer hielt da mit dem Objektiv drauf? Eben. Ach ja, ein Buch zur „Geschichte der Roten Flora“, lässt Zint wissen, das bringe er auch noch mit. (aldi)
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen