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was tun in hamburg?

Foto: Park Suhwan

So, 7. 10., 19 Uhr, Centro Sociale

Selbst verteidigt

Wegen illegaler Waffenlieferungen stehen derzeit Mitarbeiter der Waffenfirma Heckler & Koch vor Gericht. Unter anderem wurden Sturmgewehre ohne Genehmigung an Sicherheitskräfte im mexikanischen Bundesstaat Guerrero geliefert. Dort ist die Menschenrechtssituation verheerend. Polizisten kooperieren mit der Drogenmafia und gehen brutal gegen die Bevölkerung vor. Über die Konflikte in Guerrero und ganz Mexiko wird Jacobo Silva Nogales berichten. Und auch darüber, wie sich emanzipatorische Bewegungen wehren und eigene solidarisch-ökologische Projekte aufbauen. Nogales ist ehemaliges Mitglied der Kommandantur der linken Guerilla ERPI („Ejército Revolucionario del Pueblo Insurgente“, „Revolutionäre Armee der aufständischen Bevölkerung“), die sich in Guerrero als Selbstverteidigungs-Organisation der Dörfer im Kampf gegen die Drogenbarone und die mit ihnen verbündeten Polizei-Organe versteht. Nogales war zwischen 1999 und 2009 als politischer Gefangener inhaftiert. Heute schreibt er Bücher und ist Maler. (jpb)

Sa, 6. 10., 20 Uhr, Kampnagel

Rauschhaftes Labyrinth

Mit den Gespenstern der kolonialen Vergangenheit, die die Ökonomie Ostasiens bis heute heimsuchen, hat sich Royce Ng schon im vergangenen Jahr beim Festival „Theater der Welt“ beschäftigt. Ebenso mit dem düster-mehrdeutigen Einfluss von Opium auf die Entwicklung der Staatsform in Asien. „Ghost of Showa“ hieß der erste Teil der Trilogie „Opium Museum“, in dem der Künstler aus Hongkong zwei Figuren gegenüberstellt: den japanischen Bürokraten, Premierminister und Kriegsverbrecher Nobusuke Kishi und die Stimmen namenloser subalterner Frauen in China, Korea, Japan und Taiwan. In „Queen of Zomia“ geht es nun in Form einer 3-D-Hologramm-Animation um die 2017 verstorbene Olive Yang. Die kontrollierte – in unterschiedlichen Geschlechterrollen – in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Bandenchefin den illegalen Opium- und Heroinhandel in Zomia, einer Region, in der sich anarchische Strukturen immer wieder der Staatlichkeit entziehen und nationale Erzählungen sich labyrinthisch ineinander verschachteln und miteinander verknüpfen. (matt)

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