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was tun in hamburg?

Sa, 21. 7., 14 Uhr, Friedhof Ohlsdorf, beim Bombenopfer-Mahnmal; bis 5. August

Umkämpftes Gedenken

Zum zehnten Mal macht das „Ohlsdorfer Friedensfest“ Rechtsradikalen den Ort an den Sammelgräbern der Bombenopfer auf dem Ohlsdorfer Friedhof streitig. Dort liegen rund 34.000 Menschen – darunter überdurchschnittlich viele Zwangsarbeiter*innen und KZ-Häftlinge – begraben: Opfer der „Operation Gomorrha“, der Luftangriffsserie der Royal Air Force und der 8th US Air Force auf Hamburg vom 24. Juli bis zum 3. August 1943. Zuvor hatten dort Revisionist*innen für die „deutschen Opfer des alliierten Bombenterrors“ Kränze niedergelegt. Mit dem „Friedensfest“ soll daran erinnert werden, dass „die Katastrophe durch die nationalsozialistische Herrschaft ausgelöst wurde“. Dieses Jahr wird mit Lesungen, Diskussionen oder biografischen Vorträgen an mehrere Ereignisse erinnert: das Ende des Ersten Weltkriegs und den Beginn der Revolution 1918, an die „Machtergreifung“ der Nazis 1933 und die Pogrome 1938 sowie an den 75. Jahrestag der „Operation Gomorrha“.

So, 22. 7., 13 Uhr, Mahnmal St. Nikolai und 14 Uhr, Hauptkirche St. Michaelis

Erinnern an Bombenopfer

Am Sonntag erinnern mit einer Kranzniederlegung und einem Gedenkgottesdienst auch das Mahnmal St. Nikolai, die KZ-Gedenkstätte Neuengamme und die Hauptkirche St. Michaelis an „75 Jahre Operation Gomorrha“. Es sprechen Bürgermeister Peter Tschentscher, Bischöfin Kirsten Fehrs und Erzbischof Stefan Heße. Der Künstler Michael Batz liest seinen Text „Neun Sätze nach Feuer“. Bis zum 29. September erinnert im Mahnmal außerdem die Ausstellung „Vor uns lagen nur Trümmer“ an den Einsatz von KZ-Häftlingen nach der „Operation Gomorrha“, die Trümmer räumen, Leichen bergen und Blindgänger suchen mussten. Hunderte von ihnen kamen dabei ums Leben. (matt)

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