was tun in hamburg?:
Fr, 2. 3., 20 Uhr, Rote Flora
Sadistische Bürger
Harte Kino-Kost ist Pier Paolo Pasolinis Spielfilm „Salò oder Die 120 Tage von Sodom“. Sadistische Großbürger nehmen darin junge Menschen gefangen und missbrauchen sie als Folter- und Lustobjekte: eine schonungslose Auseinandersetzung mit menschlicher Machtbesessenheit und barbarischer Zerstörungslust. Wie aktuell Pasolinis Bestandsaufnahme 40 Jahre nach der Premiere und der Ermordung Pasolinis ist, haben Gabriella Angheleddu, Karl-Heinz Dellwo und Fabien Kunz-Vitali bereits 2015 in der Schauspielhaus-Reihe FAQ-Room diskutiert und bebildert. Nun ist eine überarbeitete Version der szenischen Reflexion noch einmal in der Roten Flora zu erleben. Mit dabei sind die Schauspielerinnen Catrin Striebeck und Ute Hanning.
So, 25. 2., 20 Uhr, Kampnagel
Raus mit der Angst
Kein Entfliehen vor der Wiedergeburt als Schnecke! Zwischen Hochhäusern tummeln sie sich, irgendwie bedrohlich wirkt es, wie sie ihre Fühler auf der Leinwand hin und her bewegen. Die Ängstlichkeit loswerden – „jetzt raus mit der Angst!“ –, wie Jens „Jensen“ Rachut in „Der Schneckengottt“ (ausdrücklich mit drei „t“ wie bei seiner Band Ratttengold) fordert, dürfte am Sonntagabend auf Kampnagel gar nicht so leicht sein. Abstrus, surreal oder zumindest kryptisch wirkt auch dieses Mal, was der vom Punk gezeichnete Meister skurriler Alltagsbeobachtungen gemeinsam mit der Schauspielerin Susanne Jensen (die für die erkrankte Laura Tonke einspringt), dem Musiker Thomas Wenzel (Die Sterne, Goldene Zitronen) und dem Künstler Pencil Quincy anrichtet. Nur eins ist sicher: Wir werden alle sehr wahrscheinlich als Schnecke wiedergeboren!
Di, 27. 2., 20 Uhr, Buchhandlung Lüders, Heußweg 33
Ambivalente Kategorie
Ein böser Mensch, das sagt sich so schnell dahin. Aber was ist das Böse denn überhaupt? Und lässt es sich vielleicht finden in Biografien? Tut sich der Abgrund in uns allen auf? Lorenz Just hat sich – ohne zu werten – auf die Suche begeben, in den 16 Kurzgeschichten seines Prosadebüts („Der böse Mensch“, Dumont, 150 S., 20 Euro), die er am Dienstag vorstellt. (matt)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen