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was tun in hamburg?

So, 18. 2., 20 Uhr, Polittbüro

Untergangs-Sound

„Sound des Krieges“, „Sirenen des serbischen Nationalismus“: Für den „Turbofolk“ gibt es viele drastische Umschreibungen. Wer nun denkt: „Turbo-wer?“: Die mit harten Beats aufgemotzte Folkmusik war in den 1990er-Jahren äußerst populär in Serbien und den anderen (heute) exjugoslawischen Staaten; kein Fernsehsender, kein Café, in denen kein Turbofolk gespielt worden sei, so schickt es Sonja Vogel ihrem Buch „Turbofolk. Soundtrack zum Zerfall Jugoslawiens (Ventil 2017, 144 S., 14 Euro) voraus. Mit seiner extremen Ästhetik wurde der Turbofolk aber auch als Verlust einer offenen Gesellschaft und Popkultur wahrgenommen, als Sargnagel Jugoslawiens.

Um solche bis heute mitschwingenden „großen Identitätsfragen“ wird es gehen, wenn Vogel, unter anderem Kolumnistin für die taz, ihr Buch nun mit Musik, Songtexten und Videos am Steindamm vorstellt, ebenso um den Balkan und Europa, Pop- und Hochkultur und immer wieder auch: Geschlechterrollen. „Es darf getanzt und es muss mitgewippt werden“, schreiben die Veranstalter und versprechen „jugoslawische Spezialitäten, natürlich auch alkoholhaltige“.

Mi, 21. 2., 19 Uhr, Heine-Haus, Elbchaussee 31

Bilder-Vortrag

In der Gemäldegalerie, diesem seit rund 200 Jahren öffentlich zugänglichen kulturellen Gedächtnis, treffen Menschen mit Kunstwerken zusammen – und mit ihresgleichen. Im Kino sind die Kunstwerke oft nur der Vorwand für die Verabredung, sei es die heimlich Liebender oder richtig Konspirierender. Den gemalten Geschichten an der Wand treten also andere Geschichten gegenüber, die sich im Publikum vor oder zwischen ihnen ereignen – oder eignet sich so ein klassizistisches Raum-Labyrinth einfach besonders gut zur Inszenierung einer Verfolgungsjagd?

„Warum das Kino seine Helden immer öfter ins Museum schickt“: Das ist die Frage, die der Filmwissenschaftler Joachim Paech mitbringt ins Heinesche Gartenhaus. Sein Vortrag mit Filmbeispielen stellt einige der Geschichten vor, die das Kino im Museum erzählt – und die besonderen Beziehungen zwischen Orten, Bildern und Publikum, hier wie dort. Anmeldung gern gesehen unter info@heine-haus-hamburg.de.

Do, 22. 2., 19 Uhr, Körber-Forum, Kehrwieder 12

Digital-Lamento

Gerade versucht man sich irgendeiner Sache zu widmen, da surrt das Ding auf dem Tisch oder in der Tasche – neue Nachricht. Smartphones sind kaum mehr wegzudenken aus unserem Alltag, und längst nicht nur dem beruflichen. Was aber stellen ständige Verfügbarkeitserfordernis und die regelhafte Unterbrechung mit uns an? Wie viel Stress bedeutet so ein euphemistisch „mobil“ geheißenes Leben? Darüber sprechen nun drei AutorInnen einschlägig betitelter Bücher: die Journalistin Verena Gonsch („Digitale Intelligenz“), der Psychiater Jan Kalbitzer („Digitale Paranoia“) und der Informatiker Alexander Markowetz („Digitaler Burnout“). Zweimal also Skepsis, einmal Zuversicht? Wir werden sehen.

Do, 22. 2.,19.30 Uhr, Buchhandlung Boysen & Mauke, Große Johannisstraße 19

Gehen in Metropolis

Zusammen mit der Künstlerin Leanne Shapton hat der FAZ-Feuilletonist Niklas Maak Manhattan durchquert: zwei Tage lang zu Fuß von der Süd- zur Nordspitze. Was erst mal nur ein durchschnittliches Stadtmagazin-Artikel-Konzept wäre, ist zu einem schönen Buch geraten („Durch Manhattan“, Hanser, 224 S., 25 Euro). Ist Manhattan, das so gerne mit New York verwechselt wird, noch immer, als was es so gern wahrgenommen wurde: eine unsere gesamte Gegenwart in sich konzentrierende urbane Petrischale? Darüber spricht Maak nun mit der Zeit-Kollegin Marie Schmidt. (aldi)

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