was tun in bremen?:
Sa, 11. 5., ganztags, diverse Orte
Werbung, aber toll
Der Gratis-Comic-Tag ist ein echtes Schwergewicht geworden: Mindestens acht Lokale sind dieses Jahr in Bremen dabei, neben den einschlägigen Fachgeschäften (Comic Mafia, Comic Café Logbuch) verschenkt etwa auch die Stadtbibliothek in der Vahr Comichefte ans Publikum. Die Auswahl ist wie üblich gut, von Superhelden über die heiße Illustrationsavantgarde bis zu Kindercomics. Natürlich geht es darum, sich hinzusetzen und in Ruhe auch mal über den eigenen Tellerrand hinauszublättern. Wenn Sie aber nun unbedingt Tipps haben wollen für ihre drei freien Hefte (pro Laden …), dann nehmen Sie auf jeden Fall Pascal Jousselins „Unschlagbar“ mit – den mag nämlich jede*r. Verschärfte Aufmerksamkeit verdient haben außerdem Jörg Buttgereits „Captain Berlin“, Jimmy Liaos tieftraurige „Reiche der Phantasie“, „Hilda“ von Luke Pearson und ganz sicher auch „Das Goldene Zeitalter“ von Cyril Pedrosa und Roxanne Moreil. Details zu teilnehmenden Orten und allen Heften gibt es auf www.gratiscomictag.de
So, 12. 5., 11.30 Uhr, Focke-Museum
Der verhinderte Star
„Asphaltliteratur mit antideutscher Tendenz“, befanden die Nazis 1933 über die junge Irmgard Keun. Deren Debütroman „Gilgi, eine von uns“ war gerade zwei Jahre zuvor erschienen und hatte Keun über Nacht zum Star gemacht. In ihren Erzählungen hat sie die Rolle junger Frauen in der späten Weimarer Republik bissig und scharfsinnig dargestellt und damit nicht nur das Breitenpublikum begeistert, sondern auch Förderer wie Döblin oder Tucholsky gewonnen. Das Verbot der Nazis beendet ihre Karriere frühzeitig: Es gelingt Keun, mit keinem späteren Buch, an die frühen Erfolge anzuknüpfen. In der Reihe „Capriccioso“ liest Steljo Eleftherakis aus Keuns Texten und wird dabei musikalisch begleitet von Peter Dahm und Ralf Stahn.
Do, 16. 5., 19, Institut Français Bremen
Revolte der Nachbarn
Um den gesellschaftliche Wandel Frankreichs dreht sich die Arbeit von Journalistin Romy Straßenburg. Und dass der nicht nur gute Laune verbreitet, darauf deutet bereits der Titel ihres gerade bei Ullstein erschienen Buches an: „Adieu liberté“. Straßenburg stammt ursprünglich aus Berlin, lebt aber bereits seit vielen Jahren in Frankreich, wo sie für diverse französische und deutsche Medien arbeitet. 2008 hat sie den Deutsch-Französischen Journalistenpreis gewonnen, für den Grimme-Preis war sie 2016 nominiert. Im Institut Français wird sie am Donnerstag ihr Buch vorstellen und den sonderbaren Differenzen deutscher und französischer Wahrnehmung europäischer und inländischer Politik nachgehen. (jpk)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen