was tun in bremen?:
Ab Sa, 7. 4., Schwankhalle und Theater Bremen
Getanzte Inklusion
Zum bereits fünften Mal laden „tanzbar_bremen“ und das Steptext Dance Project zum Festival inklusiver Tanzkunst: „eigenARTig“. Diverse internationale Gastspiele verhandeln das gesellschaftliche Miteinander zwischen Gesunden und Beeinträchtigten – und dabei auch, dass bereits diese Konstellation nicht ganz unproblematisch ist. So steht im Rahmenprogramm etwa ein Symposium zur Frage auf dem Plan, wie es grundsätzlich um den inklusiven Tanz auf deutschen Bühnen bestellt ist – und wie sich „eigenARTig“ selbst zur Inklusion verhält. Braucht es mehr spezialisierte Festivals, damit das Spezielle endlich ganz normal ist? Das vollständige Programm ist unter www.eigenartig-festival.de zu finden.
Fr, 13. 4., 19.30 Uhr, Theater am Leibnizplatz
Bob singt mit Bill
Dass die Shakespeare Company ihr Bob-Dylan-Stück um die Verleihung des Literatur-Nobelpreises herum ansiedelt, war gleich die erste gute Idee. Nicht nur, weil das schon im umgangssprachlichen Sinne ein Theater war – sondern auch, weil so eine Jurytätigkeit der wohl treffendste Anlass ist, einen Künstler zu sezieren. Am Leibnizplatz soll es vor allem um die Ursprünge von Kreativität gehen – und um die Verweise auf Shakespeare, entlang derer die Wissenschaftler*innen für Dylan als herausragendem Literaten argumentiert haben. Alles Weitere dann am Freitag zur Premiere von „Call me, Bob Dylan … please!“
Fr, 13. 4., 18 Uhr, Theater 11
Grausame Kinder
Über Grönemeyer soll man nicht streiten, aber eins ist ja wohl klar: Mit „Kinder an die Macht“ hat er das wohl beklemmendste Stück resignativen Politirrsinns geschaffen, das man sich überhaupt vorstellen kann. Es ist der Schmalz-gewordene Todesstoß für die bürgerliche Restvernunft und eine wertvolle Warnung vor allzu hektischen Revolutionen. Grönemeyer kommt nicht nach Bremen, dafür aber der zweitbeste (und schlauere) Text zum Thema: Die Kindertheatergruppe des Theater 11 spielt mit „Reine Herzen“ Kira Petrovs Version von „Der Herr der Fliegen“. Kinder an die Macht also auf einer einsamen Insel. Pikanterweise ist es hier eine Gesamtschule, die da strandet und sich an den Machtkämpfen zwischen Gymnasiast*innen, Real- und Hauptschüler*innen abarbeitet. Und das ganz ohne blöde Musik. (jpk)
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