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Archiv-Artikel

was macht eigentlich… der Berliner Rentner? Zu spät auf den Hund kommen

Nein, ist der süß! Flauschiges Fell, tapsiger Gang, traurige Augen. Wie die Öhrchen schlackern! Zum Knuddeln süß. Und seit Opa alleine ist, wirkt er so niedergeschlagen. Wär’ genau das Richtige für ihn. Was Lebendiges in der Wohnung.

Halt! Denken Sie gar nicht erst weiter: Hundewelpen gehören nicht in Greisenhände. Sagt der Berliner Tierschutzverein. Das Halten junger Hunde, so eine Sprecherin, setze eine hohe Mobilität der Halter voraus. Bei Menschen über 70 sei die naturgemäß nicht mehr gegeben. Und angesichts einer Lebenserwartung der Tiere von 12 bis 16 Jahren sei, nun ja, die Wahrscheinlichkeit, den Besitzer zu überleben, nicht gerade gering.

Das Tierheim Falkenberg, zuständig für Versorgung und Vermittlung menschenloser Berliner Haustiere, macht schon Ernst. Bärchen, Gismo, Rover und Chicco will man – so sie noch im Welpenalter sind – älteren Mitbürgern künftig nur überlassen, wenn die sich als ausreichend fit erweisen.

Irgendwie traurig – aber nachvollziehbar: Kleine Hunde wollen rennen, kleine Hunde wollen kämpfen, kleine Hunde scheißen gern die Wohnung voll. Nichts für rheumatische Knie und gichtige Finger. Und auch der niedlichste Terrierwelpe wächst sich schnell zum Rudeltier aus und braucht ein stattliches Alphamännchen. Was passieren kann, wenn Tiere an der Autorität ihrer Besitzer zweifeln, konnte man erleben, als Magier Roy in Las Vegas von einem seiner weißen Tiger vorzeitig aus der Show entfernt wurde. Inzwischen spricht er schon wieder. CLP FOTO: REUTERS