was macht eigentlich... … die finnisch-evangelische Gemeinde zu Berlin? : Mückenhäuschen basteln
In Finnland gibt es viele Mücken. Das weiß jeder, der bei Günter Jauchs „Wer wird Millionär?“ mitmachen will. Woran allerdings auch ein Jauch nicht denkt: Jede Mücke hat ein Zuhause!
Die finnische evangelische Gemeinde zu Berlin mit ihren 950 Mitgliedern ist dabei, diese Wissenslücke zu füllen. Denn die Gläubigen kamen auf die Idee, Mückenhäuschen unter die Berliner zu bringen. Die sind drei Zentimeter groß und sehen aus wie Vogelhäuschen. Als Reißverschlussanhänger machen sie sich hervorragend im Berliner Herbst.
Mit einer Message ist das Miniaturobjekt zudem verbunden: „Alle sollen ein Zuhause haben!“, steht auf dem Zettelchen, das am Mückenhäuschen hängt. Wer eins gegen Spende erwirbt, unterstützt die Obdachlosen Berlins. Bereits 12.000 Euro wurden an Hilfsprojekte weitergegeben. In der Einrichtung für Obdachlose in der Gitschiner Straße werden die Mückenhäuschen auch gebaut.
„In Finnland sind Mückenhäuschen ein Spaßobjekt“, sagt Maija Jalass, die Pfarrerin. Als die finnischen Gläubigen monatelang vergeblich nach neuen Räumen suchten, war deren Stimmung auf einem Tiefpunkt. „Da dachten wir, wir müssen was anderes machen.“ Was so einfach klingt, spricht für die finnischen Lutheraner. Pragmatisch haben sie sich einem viel größeren gesellschaftlichen Problem zugewandt, als sie ihr eigenes nicht lösen konnten. Eine Millionenfrage ließe sich daraus auch zimmern: „Was machen Finnen in Berlin, wenn sie nicht weiterwissen?“ www.finnlandzentrum.de WSFOTO: Finnische Gemeinde