was macht eigentlich... … die Berliner Museen? : Aus allen Nähten platzen
Vom Glück verfolgt wird Kultursenator Thomas Flierl (Linkspartei) ja nicht gerade, und die Verkündung von Hiobsbotschaften ist ihm ein vertrauteres Metier als die von Erfolgsstorys. Umso schöner für den feinsinnigen Mann, dass er gestern mal richtig in die Vollen langen konnte: bei den Besucherzahlen der Berliner Museen.
Für das Jahr 2004 hat das Institut für Museumskunde der Staatlichen Museen jetzt nach sorgfältiger Berechnung für alle im Landesverband Berliner Museen zusammengeschlossen Einrichtungen Besucherzahlen vorgelegt. Und sie können sich wirklich sehen lassen: Von 9.317.186 (2003) stiegen sie auf den Rekord von 11.292.090 im vergangenen Jahr – obwohl an der jüngeren Zählung nur 125 statt 128 Häuser beteiligt waren. Eine Zuwachsrate von 21,2 Prozent, die den Bundeszuwachs von 4,95 Prozent weit hinter sich lässt.
Das liegt auch daran, dass der Olymp aller Kulturbeflissenen 2004 auf dem Kulturforum stand: Dank der MoMA-Schau konnte die Neue Nationalgalerie ihre Eintrittszahlen fast verdreifachen – auf rund 1,2 Millionen. Das Pergamonmuseum folgt mit 876.833 Gästen, dann kommen das Haus am Checkpoint Charlie (736.000), das Jüdische Museum (684.452) und das Deutsche Historische Museum (628.290). Selbst die Stiftung Stadtmuseum mit ihrem angestaubten Flaggschiff Märkisches Museum kam auf 215.071 Besucher. Und was sagt Kultursenator Flierl? Kultursenator Flierl sagt: „Allein der Zuwachs in Berlin ist annähernd so hoch wie die Gesamtbesucherzahl der Hamburger Museen im selben Zeitraum.“ Es hat ihm sicher gut getan. CLP FOTO: AP