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Archiv-Artikel

was macht eigentlich... … der Berliner Handy-Dienstleister Jamba? Die Maut kassieren

Von BHÜ

Klingeling. Fiep. Die 14-Jährige einen U-Bahn-Haltegriff weiter wird angerufen. Fiepiepiep. Sie hat sich den neuen Hit von Yvonne Catterfeld aufs Handy geladen und nervt jetzt damit das ganze Abteil. Schuld ist der Berliner Klingelton-Versand Jamba, eine der Größen im Teenager-Geschäft. Nun will die Firma Arbeitsplätze schaffen. Ausgerechnet für die bedrohten Mitarbeiter von Toll Collect, dem sympathischen Ex-Maut-Konzern.

„Wir würden uns freuen, die ein oder andere bei Toll Collect ausscheidende IT-Fachkraft für uns gewinnen zu können“, teilte Jamba-Sprecher Tilo Bonow entzückt der Presse mit. Nachdem die Regierung gestern die Maut-Verträge gekündigt habe, könnten 40 Ingenieure zum hippen Klingelton-Versand wechseln.

Was Jamba mit so vielen Spezialisten für satellitengestützte Maut-Erfassung vorhat, bleibt ein Geheimnis. Aber es liegt eigentlich auf der Hand: Jamba plant die Handy-Maut, im Auftrag des Landes. Mit einem ausgeklügelten System aus Buchungsterminals und Infrarot-Brücken werden die zurückgelegten Wege jedes telefonierenden Berliners, also praktisch von allen, aufgezeichnet und abgerechnet. Mobilität hat dann endlich ihren Preis, egal ob zu Fuß oder mit der Bahn. Das ist eh gerechter. Das System ist auch nicht so langweilig wie das der Konkurrenz BVG (Karten kaufen, stempeln). Die Handy-Maut macht Berlin zur Hightech-Weltspitze. Und sie funktioniert. Ganz sicher. Spätestens im Jahr 2008. Oder 2012. Nur Geduld.  BHÜ FOTO: REUTERS