was macht eigentlich... … das Park-Handy? : Auf Post warten
Sie kennen das: Es gibt schnelle und langsame Medien. Hübsch schnell purzeln etwa die Info-Bytes aus den Newspages im Internet – Sie können aber auch die Füße hochlegen und am nächsten Morgen genüsslich die taz studieren. Der Trend heißt freilich: Beschleunigung. Nur manchmal schiebt sich ein langsames Medium der pfeilschnellen Konkurrenz behäbig vor die Füße und bringt es zu Fall.
Superflott und -smart können jetzt Autofahrer in den zentralen Bezirken ihre Parkgebühren entrichten – mit dem Handy (wir berichteten). Bis zu 10.000 Teilnehmer sieht der Pilotversuch vor. Die zahlen die lästige Rumsteh-Maut per Hotline (superschnell!) und Kontoeinzug. Zur Überprüfung potenzieller Schwarzparker scannen die Kontrolleure per Fotohandy eine Vignette an der Autoscheibe. Immerhin 4.000 Autofahrer sind schon auf den Turbozug der Zeit aufgesprungen.
Und jetzt das: An die 500 Vignetten haben ihre Empfänger nie erreicht – sie sind auf dem Postweg verloren gegangen, irgendwo zwischen Donau und Spree. Denn gedruckt werden sie von der österreichischen Mobile Parking GmbH. Und selbst per XXL-Breitband lassen sich Papieraufkleber nicht transportieren. Da muss der Briefträger ran, und der hatte womöglich einen furchtbar schlechten Tag.
Kleiner Tipp für alle Geprellten: Fahren Sie einfach mit dem Metrobus. Der erreicht bekanntlich annähernd Lichtgeschwindigkeit. Und statt die Nerven bei der Parkplatzsuche zu strapazieren, können Sie Ihren Liebsten in aller Welt ein paar nette Worte simsen. CLP FOTO: AP