was macht eigentlich … Dieter Bohlen?

Mit den Pferden flüstern

Wellen der Empörung, betroffenes Entsetzen in ganz Berlin, nein besser, deutschlandweit! Wer immer sich berufen fühlt, will plötzlich Pferde retten, vor allem die der Berliner Polizei. Und jetzt auch er: Gleich zehn Gäulen, von der Stadt verstoßen, will Dieter Bohlen Asyl gewähren, auf seiner großen Koppel hinterm Haus. „Ich liebe ihren Geruch und ihre Augen“, säuselt Deutschlands blondester Sunnyboy. Ein Jahr lang habe er im Grunewald gelebt, sei immer an der Wache vorbeispaziert. Er kenne die, „das sind super Tiere“.

Doch so treuherzig die Worte, so verräterisch das Lachen. Die blauen Augen verengt, voll Falten das gebräunte Gesicht, die Colgate-weißen Zähne gebleckt. Und dann das: „Im Winter sind sie wie ein warmes Kissen“, gesteht mit wieherndem Lachen der Modern-Talking-Barde. Dieter Bohlen bei eisiger Kälte im Stroh, von feucht-warmen Nüstern wohlig gewärmt? Zuzutrauen ist es ihm, schon mit Verona war er sich für nichts zu blöd. Aber war hier nicht von Gnadenbrot die Rede, von wohlverdientem Ruhestand? Emir, Titus, Tramp & Co., sie tun uns Leid. Und auch die Aussicht, der Kuschelsänger könnte nach geraumer Zeit die Lust verlieren, tröstet kaum: Der Teufel ist ein Eichhörnchen, und die Koppel hinter Bohlens Haus liegt ausgerechnet in „Tötensen“.

Aber einen Gefallen, Herr Bohlen, könnten Sie uns, gerade als Musiker, trotzdem tun: Es gibt da noch ein Berliner Polizeiorchester, ebenfalls in existenziellen Nöten. Wäre für die nicht noch ein Plätzchen frei, auf der Koppel hinterm Haus? ANN FOTO: AP