was macht die bewegung?:
H48 bleibt
Was ist das Gruseligste, das es gibt? Ganz genau: die Zwangsräumung. Im Juli haben alle WGs im Fabrikgebäude der Hermannstraße 48 eine Kündigung erhalten. Das Auszugsdatum: Der 31. Oktober. Eine WG muss nun tatsächlich ausziehen. Da der Rest des Hauses aber weiterkämpfen wird, versammeln sich Bewohner:innen und Unterstützer:innen, um gemeinsam Lärm zu machen. Es gibt Redebeiträge von anderen Hausprojekten, leckere Küfa und Live-Musik.
Donnerstag, 31. Oktober, Hermannstraße 48, 17 Uhr
Mann genug für die Armee?
Im Selbstbestimmungsrecht, das am Freitag endlich in Kraft tritt, gibt es eine versteckte Falle: Der Paragraf 9, laut dem trans Frauen im Kriegsfall zum „Dienst an der Waffe“ gezwungen werden können, wenn ihr Geschlechtseintrag noch weniger als zwei Monate her ist. Das Bündnis Selbstbestimmung ruft dagegen zur parodischen Militärparade auf – egal, ob in den Uniformen der Galaktischen Befreiungsfront, Legio VI Herculia oder ganz ohne. Die Geschlechter denen, die drin wohnen!
Freitag, 1. November, Brandenburger Tor, 15 Uhr
Justizia gegen Kolonialismus?
Die Westsahara wird seit den 1970er Jahren von Marokko besetzt. Die EU und europäische Unternehmen profitieren von Fischerei- und Handelsabkommen mit Marokko – gegen den Willen des sahrauischen Volkes, vertreten durch die sozialistische Organisation Frente Polisario. Nach Klagen der Polisario erklärte der EuGH die Abkommen immer wieder für rechtswidrig. Auf einem Panel soll über Rechtsmittel als Form des Widerstands gegen neokoloniale Plünderungen diskutiert werden.
Freitag, 1. November, Mehringhof, Gneisenaustraße 2a, 19 Uhr
Keine mehr!
167.865 Menschen waren 2023 in Deutschland von Partnerschaftsgewalt betroffen – und natürlich: 79,2 Prozent der Opfer sind Frauen*, 77,6 Prozent der Täter Männer. Etwa jeden zweiten Tag stirbt in Deutschland eine Frau durch die Hand ihres (ehemaligen) Partners. Um allen Feminiziden, Transiziden und feminizidalen Suiziden zu gedenken, die unsichtbar bleiben, veranstaltet unter anderem das Netzwerk gegen Femizide ein Gedenken.
Samstag, 2. November, Nettelbeckplatz, 15 Uhr
Freiheit für Nanuk
Die Menschenfeinde sitzen im Parlament – und die Antifas im Knast. Es stand schon mal besser um den Antifaschismus. Nachdem vergangene Woche der angeblich zum Lina-E.-Kontext gehörige Antifa mit dem Szenenamen Nanuk verhaftet wurde, wollen Antifa-Gruppen ein kraftvolles Zeichen der Solidarität in die JVA Moabit senden, wo Nanuk einsitzt. Denn der Staat ist schon wieder dabei, die Antifas zur staatsbedrohenden Gefahr zu stilisieren – statt endlich was gegen die Nazis zu machen.
Samstag, 2. November, JVA Moabit, 17 Uhr
Fahrradtour gegen Frontex
Die Liste der Konzerne und Behörden, die von der europäischen Migrationsabwehr profitieren, ist lang. Manche produzieren Drohnen, andere verdienen an Grenzkontrollsystemen, IT-Giganten erstellen Risikoanalysen, Institute forschen zur Verbesserung der Systeme mit KI – und alle sitzen sie in Berlin. Eine Fahrradtour macht die Helfer:innen und Nutznießer:innen der Festung Europa sichtbar. Wo diese Konzerne und Behörden ihre Sitze haben, ist künftig auch auf einer Internetkarte für alle einsehbar.
Sonntag, 3. November, Bundesinnenministerium, 14 Uhr
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