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was fehlt

Dem Fischer sin Frouw. Im Teil 2 des Sprints durch die soeben neu erschienene Schrift des Außenministers „Mein langer Lauf zu mir selbst“ lernen Sie, dass ihn seine Gattin urplötzlich verließ und er daraufhin sofort Liegestütze und Kniebeuge absolvierte. Dann wurde er zum Müslimann. Zum Glück gab's die Toskana, so musste deren „einfach-bäuerliche Küche“ als Grund herhalten, dass Joschka die Freude am Fleisch verlor – und nicht weil seine Partei biologisch abbaute. Jetzt galt es nur noch drei Grundsätze zu formulieren, dann konnte das Joggen ins Ich beginnen:

Belüge dich niemals selbst! Meide immer deine Leistungsspitze! Gib niemals auf!

Esoterik, Scientology, Buddhismus. Nichts dergleichen ist im Spiel, seit Joschka statt in die Kneipe durch Flusslandschaften rennt. Er ist selber Gott, der mit eisernem Willen eine „positive Umkonditionierung von wesentlichen Persönlichkeitsmerkmalen“ an sich vornimmt. Erster Erfolg: Im November 1996 erreicht er die Bonner Südbrücke, 3 km in 25 Minuten. Der neueste Grundsatz hieß nun:

Eine einmal erreichte Entfernung wird nicht mehr unterschritten.

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