was fehlt:
Die gefälschten Tagebücher Kohls. Denn Kujau ist schon tot, und so hat der Exkanzler zur Feder gegriffen, auf dass niemand anderes als er selbst seine Kanzlerjahre verfälsche, denn er müsse „jetzt dem breit angelegten Versuch entgegenwirken, meine Kanzlerjahre zu verfälschen“. Die Tagebücher Kohls erscheinen also am 24. November in millionenfacher Auflage und nehmen potentiellen Fälschern die Chance, so berüchtigt zu werden wie Kohl. Misslungen also der Versuch, „meine 16 Jahre Kanzlerschaft auszulöschen“. Denn Kohl drückt lieber selbst auf die Löschtaste und gibt Anlass zur Vermutung, dass die Geschichte mal wieder neu geschrieben werden muss.
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