was fehlt ...: ... die letzte „trockene“ Ortschaft
Nach 120 Jahren dürfen die Bewohner der britischen Kleinstadt Bournville endlich „Cheers!“ sagen. Ein Zeitungshändler erhielt nun erstmals die Lizenz, in dem Vorort von Birmingham alkoholische Getränke zu verkaufen. Bournvilles Ära als letzte „trockene“ Ortschaft des Landes geht damit zu Ende.
1895 war die Kleinstadt von der Familie Cadbury, einer strenggläubigen Dynastie von Schokoladenproduzenten, als Siedlung für ihre Arbeiter gegründet und mit einem Alkoholbann belegt worden. Niemals wurde deshalb auch nur eine Bar oder Alkoholgeschäft eröffnet. Kamal Sharma, der Inhaber des neuen Spirituosenladens, verfolgt aber keine subversiven Ziele, sondern will sein Geschäft retten. „Ich habe versucht, Obst und Gemüse zu verkaufen, aber das wollte keiner“, sagte der 38-Jährige. Als er seine Kunden nach ihren Wünschen gefragt habe, sei die Antwort eindeutig gewesen: „Ein Ort, wo man Bier und Wein bekommt.“
Die erste Verkaufslizenz sorgte nun für etwas Trouble. Stadtrat Rob Sealey sagte der Tageszeitung Birmingham Mail, die Entwicklung richte sich gegen 120 Jahre Geschichte und Erbe in Bournville! Laut seiner Kollegin Lynda Clinton gebe es aber auch positives Feedback. So oder so. Mit der Abstinenz ist nun Schluss. An die 25.000 Menschen von Bournville deshalb noch einmal: „Cheers!“ (afp/chs)
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