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was fehlt ...... Schwesigs PR-Texte

Ein tolles Geschenk: Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Manuela Schwesig wollte drei Lokalzeitungen Texte aus ihrem Ministerium zum Abdrucken geben. Die lehnten aber ab.

Das hatte sich Manuela Schwesig – oder ein eifriger Mitarbeiter ihres PR-Stabs – ganz geschickt überlegt: Um hinsichtlich der Landtagswahlen im September die eigenen Themen zu stärken, bot man den drei größten Zeitungen Mecklenburg-Vorpommerns Textmaterial an, das eine Agentur im Auftrag des Schwesigschen Sozialministeriums verfasst hatte. Genauer: ein Kinderschutz-ABC.

Der Tonfall eines Briefs in dieser Sache aus dem April war dabei, nun ja, im Gutsherrenstil gehalten, wie Spiegel Online berichtet: "Wünschenswert wäre es, wenn die Artikel über einen Zeitraum von ca. sechs Monaten in regelmäßigen Abständen (ggf. vierzehntägig) erscheinen würden."

Doch die Redaktionsleitungen der Ostsee-Zeitung, der Schweriner Volkszeitung (SVZ) und des Nordkurier lehnten ab. Nicht dankend, sondern mit klaren Worten. "Wir sind kein Verlautbarungsorgan des Sozialministeriums", so SVZ-Chef Dieter Schulz laut Spiegel Online. Was für Schwesig bleibt: ein bisschen verbrannte Pommernerde und eine wertvolle Erfahrung. Sie ist ja noch jung.

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