was fehlt ...: ...der Abschluss
Es ist an der Zeit, den Guttenberg zu ververben. Sein kreativer Umgang mit akademischen Standards macht Schule, selbst in den USA.
Wie amerikanische Medien berichten, hat die akademische Qualitätskontrolle jetzt auch an der Eliteuniversität Harvard einen recht deftigen Betrugsfall aufgedeckt. Über die Hälfte der Teilnehmer eines Kurses zur Einführung in das amerikanische Regierungssystem sollen in ihren Seminararbeit frech plagiiert haben. Die Folge des Skandals ist die Suspendierung der Studierenden – und zwar gleich ganz von der Uni.
Dabei kann der kreative Umgang mit akademischen Standards, gerade in der Politik, zu einer großen Karriere führen. Bekanntermaßen hat eine nicht geringe Zahl deutscher Politprofis ihre Laufbahn abschreibend begonnen und ist lange Zeit gut damit gefahren.
Amerika, sieh dich also vor, am Ende stehst du ohne ministrables Personal da, das kann doch nicht der Sinn der Sache sein. Passt die Regeln einfach den Gegebenheiten an und nennt das dann „to guttenberg“. Das klingt nicht so hart wie „to cheat“, es wissen alle was gemeint ist und der Betrieb kann reibungslos weiterlaufen. Keine Ursache. (taz)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!