was fehlt ...: ... der Schnee
Schneealgen sind die neue Hoffnung einiger deutscher Wissenschaftler. Sie wollen herausfinden, ob sich aus ihnen ein neues Antibiotikum herstellen ließe. Schneealgen gedeihen unter extremen Bedingungen. Sie wachsen in polaren und alpinen Regionen und färben dort Schnee- und Gletscherflächen rot.
Lebewesen, die extreme Situationen überleben, enthalten einem Bericht der Welt zufolge für die Medizin interessante Substanzen. Bei den Schneealgen könnten das so genannte Eisstrukturierende Proteine, kurz ISP sein. Wissenschaftler vermuten einen Zusammengang zwischen den ISP und Pilz-Abwehrstoffen. Sie hoffen deswegen, in den Algen natürliche Substanzen mit antibiotischer Wirkung gefunden zu haben.
Dass Schneealgen in bitterster Kälte überleben können, stellt jedoch gleichzeitig auch eine Herausforderung dar. Am wohlsten fühlen sie sich bei etwa zwei Grad. Bei Temperaturen über zehn Grad sterben sie jedoch. Im Angesicht der globalen Erwärmung und des Gletschersterbens könnte den Wissenschaftlern ihr Forschungsobjekt bald unter den Händen dahinschmelzen. (taz)
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