was fehlt ...: ... Der Sarg
In Gänze verstehen wir die kleine Meldung, die uns die Nachrichtenagentur dpa eben reingereicht hat, nicht, möchten sie aber trotzdem niemandem vorenthalten. Demnach hat sich in Japan eine Frau einer Leiche per Post entledigt. Die Brasilianerin mit japanischen Wurzeln soll in Osaka eine frühere Schulkameradin in deren Wohnung umgebracht und bei einem Kurierdienst als „Tonpuppe“ in einem zwei Meter langen Karton aufgegeben haben, wie japanische Zeitungen am Mittwoch berichteten.
Adressat der „Post-Leiche“ war eine chinesische Bekannte in Tokio, mit der sie zusammen wohnte und vermutlich gemeinsam die Leiche später in einem unter dem Namen des Opfers gemieteten Lagerraum verstaute. Die Brasilianerin habe daraufhin die Identität der Toten angenommen, ihren Pass gefälscht und sei nach Schanghai ausgereist. Dort habe sie sich aber schließlich den Behörden gestellt.
An dieser Stelle endet die Meldung, und wir bleiben zurück mit einem irren Mix aus brasilianischen Japanerinnen, japanischen Chinesinnen und der bangen Frage, was denn wohl passiert wäre, wäre die Deutsche Post für die Zustellung zuständig gewesen. (taz)
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