was fehlt ...: ... der andere Blickwinkel
Das Leben bietet einem täglich Situationen, in denen man sich größer oder kleiner fühlt als andere Menschen. Man könnte auch sagen: In denen man sich nicht auf Augenhöhe mit dem Gegenüber befindet. Das kann der Chef sein, ein Kind oder ein Rollstuhlfahrer – egal: zu jemandem rauf- oder runterschauen ist gleichermaßen unerfreulich. Man kann sich nun verbiegen, ducken, strecken, sich in High-Heels zwängen oder die Schultern hängen lassen, um der Person seiner Wahl näherzukommen. Gesund ist das nicht, und meistens auch nicht besonders vorteilhaft.
Gut, dass ein litauisches Startup nun für Gleichberechtigung sorgt: mit einem Papp-Teleskop. Ihre Kindheit habe sie dazu inspiriert, so die Entwickler auf kickstarter.com, wo sie ihr Projekt zur Finanzierung via Crowdfunding anpreisen. Das Gerät namens „EyeTeleporter“ sieht aus wie die Kreation eines Designers, der seine Models mit Elefantenrüssel über den Laufsteg schickt und ist natürlich komplett öko-plöko; das perfekte Spiel also für hippe Großstädter, die sich einen neuen Blickwinkel herbeisehnen und irgendwann, aber nicht jetzt, erwachsen werden wollen. Vielleicht klappt's dann ja auch mit dem Um-die-Ecke-denken.
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