was fehlt ...: ... die Merkel-Darstellerin
Es ist wie im Film: Da wächst eine junge Frau in einem ostdeutschen Kaff auf, wird Bundeskanzlerin und mächtigste Herrscherin der Welt und dann wird auch noch ihr Leben verfilmt. Wie eine Berliner Produktionsfirma am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur ankündigte, soll im Jahr 2017 ein Kinofilm über das Leben Angela Merkels als internationale Koproduktion und mit weltbekannter Besetzung in die Lichtspielhäuser kommen. Wer allerdings die Hauptrolle übernimmt, sei noch offen.
Dabei ist diese Personalie schon jetzt klarer als Kloßbrühe. Es kann nur eine geben, die der vielschichtigen Persönlichkeit der Kanzlerin gewachsen ist und sie angemessen in all ihren Lebensphasen von der Jugend bis ins Alter getreu darstellen kann: the one and only Veronica Ferres! Die große deutsche Kartoffel, die mit ihren maßgeblichen Werken „Die Geierwally“, „Die Patin – Kein Weg zurück“ und „Die Frau vom Checkpoint Charlie“ die programmatische wie charakterdarstellerische Basis für die bedeutendste Rolle ihres langen Schauspielerlebens gelegt hat. Klar: Die Ferres ist Merkel.
Und der Rest des Casts? Merkel-Mann Joachim Sauer wird von Ulrich Tukur gespielt. Merkels Ziehvater Helmut Kohl wird von Gérard Depardieu verkörpert, der treue Begleiter Wolfgang Schäuble von den beiden Männern aus der Muppet Show. Edmund Stoibers Rolle übernimmt Heino. Iggy Pop spielt Siggy Pop, Hans Dietrich Genscher Guido Westerwelle.
Danny De Vito verkörpert Gregor Gysi und Regierungssprecher Steffen Seibert verkörpert sich selbst. Rollentausch kann er ja. Angelina Jolie färbt sich die Haare und spielt Urusla von der Leyen („Meine Rolle muss mehr Gewicht bekommen“) und Christine Neubauer singt als Andrea Nahles Kinderlieder. Der Typ der Voldemort gespielt hat, schlüpft jetzt in die Rolle von Varoufakis. Bruno Ganz spielt den Frisör Udo Walz. Der Oscar ist sicher.
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