: warum wurde putin gewählt?
Tschetschenien-Krieg spielte nur noch Nebenrolle
Einer hat den Tschetschenien-Krieg schon längst gewonnen, und das gleich zweimal: Russlands seit dem Wochenende gewählter Präsident Wladimir Putin. Immerhin machte der Kaukasusfeldzug den blassen Ex-KGB-Mann, dessen Namen bis vor acht Monaten kaum ein Russe kannte, weiten Teilen der Bevölkerung bekannt und bescherte ihm innerhalb weniger Wochen rasante Zuwächse in Umfragen. Auch jetzt, wo das Kriegsabenteuer nicht ganz so reibungslos abläuft und entgegen allen offiziellen Berichten die Zahl der Opfer steigt, wirkt sich das keineswegs negativ für Putin aus. Denn plötzlich ist der Tschetschenien-Krieg für die Mehrheit der Russen nur noch eine Frage von untergeordneter Bedeutung. Jüngsten Erhebungen zufolge waren die Motive, Putin zu wählen, vor allem die Hoffnung auf Lösung sozialer Probleme, Bekämpfung von Kriminalität und Schaffung einer stabilen Wirtschaft.
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