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Archiv-Artikel

wahlkampf Nie war NRW so unwichtig

Die Kanzlerkandidaten von SPD und CDU fallen in diesen Tagen über Nordrhein-Westfalen her: Bundeskanzler Gerhard Schröder und Herausforderin Angela Merkel fahren mit ihren Wahlkampfbussen herum. Doch die routinierte Betriebsamkeit täuscht darüber hinweg, dass NRW für eine Bundestagswahl selten so unwichtig war wie heute. Waren bundesweite Parlamentswahlen früher nur über das industrielle Kernland der Republik zu gewinnen, so ist NRW im Wahlkampf 2005 nur ein Land von vielen. Glaubt man den Umfragen, wird die Wahl anderswo entschieden: Wird die Linkspartei wirklich stärkste Kraft im Osten? Schafft die CDU/CSU 60 Prozent im Süden der Republik? Kann Schröder die norddeutschen SPD-Hochburgen halten?

ANALYSE VONMARTIN TEIGELER

Die einst unbesiegbare NRW-SPD erscheint nach dem Machtverlust zu depressiv, um dem Kanzler zu helfen. Schon bei der letzten Bundestagswahl 2002 hatte Schröder trotz deutlicher Verluste an Rhein und Ruhr gewonnen. Dass der Kanzler auch 2005 laut aktuellen Umfragen wieder Chancen hat, liegt gewiß nicht an der führungslosen NRW-SPD.

Und die CDU? Die Begeisterung für die Kandidatin Merkel ist bei den NRW-Konservativen wenig ausgeprägt. Ihre Wahlkampfauftritte im Westen sind (brutto wie netto) eher rar, die CDU-NRW wirkt nach dem historischen Erfolg vom 22. Mai zudem siegestrunken und behäbig. Wahlkampf sieht anders aus.

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