vormerken : Auch die Toten sind allemal noch gut für eine Hitparade
In unserer Spaßgesellschaft macht man sich die eigene Unbeständigkeit nur ungern bewusst. Der Tod betrifft zwar jeden, aber nur wenige reden gern darüber. Jan van Loh, Gastgeber der Reihe „Tod des Monats“ im Theaterdiscounter, macht das aber durchaus gern und bietet seinem Publikum damit die Möglichkeit, das Tabu vom Tod zu brechen. Dabei kann doch der Tod ein Freund sein. Ihn ins Herz zu schließen könnte bedeuten, das Leben zu genießen. Und wenn schon über den Tod geredet wird, dann richtig: Jeden Monat kommen bei der Runde Kandidaten auf den Prüfstand, die auf besonders absurde Weise zu Tode gekommen sind. Aus zehn Anwärtern dürfen sich dann die Besucher den Toten mit der heroischsten, tragischsten oder ulkigsten Todesart herauspicken, dem so der Titel „Tod des Monats“ gebührt, immer getreu der Aufforderung: „Leisten Sie Ihren Beitrag zur Demokratisierung des Sterbens“. Ergänzt wird die Veranstaltung von „Experten des Todes“. Ein Friedhofsreporter aus Kairo war schon zu Gast, und am morgigen Donnerstag wird ein Fachmann vom Tierfriedhof dabei sein: Denn beim „Tod des Monats“ Juli dreht sich alles um das liebe Vieh. Mit zehn toten Tieren als Kandidaten. Für Trauernde vielleicht nur bedingt geeignet.