vormerken : Müßige Hände sind nur der Spielplatz des Teufels
Arbeit also. Und auf der Habenseite der Spruchweisheiten ist die Sache klar: Arbeit muss sein, und das ist auch gut so. „Keine Arbeit, sondern allein der Müßiggang ist schimpflich“, heißt es, und „Arbeit schändet nicht“. Aber das alles soll auch nicht umsonst sein. Weil: „Die Arbeitenden sind den Unsterblichen viel lieber.“ Das waren jetzt alles Zitate aus dem Munde von Hesiod, den man damit getrost als einen Dichter der Arbeit bezeichnen darf. Nur lebte der etwa 700 Jahre vor Christus, was nun schon eine längere Zeit her ist, und außerdem ist die Welt kein Poesiealbum. Mag ja sein, dass die Arbeit eine Zier ist. Wenn aber die Arbeit knapp wird? Wenigstens die von der Sorte, die die Menschen auch in Lohn und Brot setzen kann. In Projektform aber geht Arbeit immer. Am morgigen Donnerstag dreht sich im Café Neues Ufer alles um „Arbeit Travail Labour“, mit einer Objektarbeit von MK Kähne und einer Fotoarbeit von Sabine Meier. Und Texten von Tucholsky, Oskar Maria Graf, Aristoteles, Vilém Flusser und Paul Lafargue, der nicht nur Marxens Schwiegersohn war, sondern auch die Schrift „Das Recht auf Faulheit“ verfasst hat. Dazu gibt es Lieder über die Arbeit und Musik von Bach, vorgetragen von Gudrun Eckle (Cello) und Herbert Grzymek (Akkordeon).