vorlauf konzert: Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt
Zum Teufel mit den Werbeetiketten, wer braucht sie? Wir alle natürlich. Als Stichwortgeber. Dass man sich etwa unter Trainingsjackenrock was vorstellen kann. Und wenn Sport von sich sagen, dass sie mit Built To Spill oder Modest Mouse ohne alle Letztschreiigkeit an die ewige Aktualität von Indie-Rock glauben, darf man diese Namen gern durch Blumfeld oder Cpt. Kirk & ersetzen. Der Hamburger Sportverein. Die dortige Schule. Auf die sind auch Sport gegangen. Gitarrist Felix Müller spielt nebenher bei Kante. Das Trio aber läuft athletischer auf. Mehr nur mit den allernotwendigsten Haut und Knochen, ohne das schwelgerische Beiwerk, die Strecken mittelschnell angegangen und mit einer manchmal hüpfenden Leichtigkeit in den Liedern, als hätte man in Hamburg endlich die Kinks entdeckt. Sport spielen mit Palma am Samstag im Magnet-Club (22 Uhr). Und hier: Hauptstadt-Hype. Berlin-Branding. Kann man sich alles darunter vorstellen. Oder eben nichts. Weil jedoch die klassische Werbung für den Konsumenten zuerst mal kostenfrei ist, mag man bei der „Berlin macht Schule“-Abschlussgala am Mittwoch im Columbia Fritz (20 Uhr) die Sache antesten: Beige GT, Micatone, Mia und weitere mehr stehen auf der Werbeplattform. Eintritt kostenfrei. Bei Howe Gelb darf das Stichwort Wüste nie fehlen. Unbedingt muss darauf verwiesen sein, dass ohne den Giant-Sand-Macher seine Kumpanen von Calexico niemals in den Hitparaden und die Friends of Dean Martinez nicht in den Herzen gelandet wären. Ein seltsamer Heiliger. Kann sich in wirren Daddeleien verrennen, um daraus im nächsten Moment die allerschönsten Melodien zu schmieden, auf die Neil Young neidisch wäre. Man weiß es nie. Am Donnerstag kommt Gelb ganz allein in den Roten Salon (22 Uhr) in der Volksbühne.
Anregungen: vorlauf@taz.deMorgen kommt der Kinderhort
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