vorlauf kinderhort: Winkelmaiers suchen nachden schönsten Spielsachen
Auf gar nicht leisen Sohlen kommt eine neue Runde der Harry-Potter-Hysterie auf uns zu, und sie wird (dies ist eine verspätete und zugegebenermaßen recht sinnlose Warnung!) noch heftiger als die erste, die ja bis heute nicht richtig abgeebbt ist. Im Vorlauf zum Start des Films am 24. November und rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft werden bereits großflächigst verschiedene Computerspiele, die Dampflok in die Zauberschule aus Lego-Steinen, Sammelkarten, T-Shirts, ein Potter-Organizer für Kinder und vieles mehr beworben. Und das ist erst der Anfang. Niemals zuvor wohl in der Geschichte des Kinderkriegens wurden Eltern so durch die Merchandisinghölle geschickt. Umso seltsamer, dass das Phänomen im Berliner Veranstaltungskalender noch keinerlei Spuren hinterlässt. Statt mit dem Hogwarts-Express ins Magierinternat könnte man allerdings mit der Zeitmaschine Nofretete besuchen: Das Ägyptische Museum (Spandauer Damm 7, Charlottenburg) lädt heute um 15 Uhr zu „Ägypten für Kinder“. Anstatt mit dem Besen zum Quidditch-Spielen schickt man die Kleinen wohl besser mit dem Schiff unter schwarzer Flagge auf „Die Schatzinsel“: Heute um 16 Uhr im Kinderkino auf der Insel (Alt-Treptow 6). Und die, die nicht in einer Zauberklasse aufgenommen wurden, können bei den gerade laufenden 12. Berliner Märchentagen dem Weg der Seidenstraße folgen und „Märchen und Geschichten aus 2001 Nacht“ studieren. Rein theoretisch müsste man nur auf die Straße gehen und ganz selbstverständlich über eine der ungezählten Veranstaltungen stolpern: An über 200 Orten überall in der Stadt finden die Märchentage statt (Programm über ☎ 34 70 94 79). Dort werden dann beim Plausch womöglich das pottersche Unwesen zum Thema und die ersten Selbsthilfegruppen entstehen. Eltern, wehrt euch, ihr habt nichts zu verlieren als euer Kindergeld.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen