vorlauf bühne: Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen
Die Geschichte vom ehrgeizigen Paar, das von der ganz großen Karriere träumt und dafür über Leichen geht, klingt ziemlich zeitgenössisch. Trotzdem ist das berühmteste Stück, das diesen Stoff behandelt, fast vierhundert Jahre alt. 1606 wurde „Macbeth“ in London uraufgeführt, und der Autor hieß bekanntlich Shakespeare. An der Schaubühne am Lehniner Platz wird Christina Paulhofer die Tragödie inszenieren (Premiere heute, 19.30 Uhr). Mittwoch folgt (19.30 Uhr) am Berliner Ensemble der „Sommernachtstraum“, den Leander Haussmann mit Katharina Thalbach und David Bennent inszeniert. Eine aberwitzig-romantische Komödie über die Wirrungen der Liebe. Auch der dritte Shakespeare dieser Woche hat mit den Verwirrungen zu tun, in die Menschen geraten können, die lieben. „Was ihr wollt“ inszeniert am Deutschen Theater der schwedische Opern- und Theaterregisseur Staffan Valdemar Holm. (Donnerstag, 19.30 Uhr). An der Komischen Oper gibt am Sonntag die neue Chefchoreografin des BerlinBallets, Bianca Li, ihr Berliner Debüt. „Der Traum des Minotaurus“ betrachtet zu Musik von Bizet, Debussy, Ravel bis Satie Mythen, Götter, Nymphen und dionysische Feste. Dass auch Knackis von der Antike träumen, liegt zumindest im Fall des Ikarus in der Natur der Sache. Schließlich ließ sich der antike Unglücksheld aus Wachs künstliche Flügel machen, die ihn hoch hinauf in den Himmel tragen sollten. Im Kultursaal der Jugendvollzugsanstalt Tegel zeigt das Gefangenenensemble aufBruch seine Ikarus-Version (ab Freitag, 18.00 Uhr). Theater im Handy? Mit SMS wird’s vielleicht möglich. Die „SMS-Encounters“ im Haus der Kulturen der Welt jedenfalls zeigen Experimente mit dieser Kommunikationsform an der Schnittstelle von Privatsphäre und Öffentlichkeit (Donnerstag).
Anregungen: vorlauf@taz.deMorgen kommt Kunst
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