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vorlauf bühneEsther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Nachdem der Theatergänger in der vergangenen Woche mit dreimal Shakespeare und einmal Botho Strauss ziemlich strapaziert worden ist, bietet diese Woche Gelegenheit zur Entspannung. Im Wintergarten-Varieté zum Beispiel, das in diesem Herbst zehn wird und sein Jubiläumsjahr den „Sternen des Varietés“, also den historischen Größen der Branche, widmet. Show Nummer eins (ab 15. 2.) gilt dem Jongleur Rastelli, dessen Tricks in den 20er-Jahren Berlin begeisterten. Roncalli-Direktor Bernhard Paul inszeniert mit dem amerikanischen Star-Jongleur Anthony Gatto und dem britischen Comedy-Star Mark Britton als Conférencier. Wer Varieté für eine Form des Terrors hält, der kann sich alternativ von einem Stück über Terroristen unterhalten lassen (auch ab 15. 2.). In den Sophiensaelen führt Fred Kelemen das neue Stück von Oliver Czeslik auf. In „Stammheim Proben“ stellen drei Schauspielerinnen drei Schauspielerinnen dar, die in Stammheim ein Stück über Irmgard Möller, Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhoff spielen sollen. Es geht um die letzten fünf Minuten im Leben der Frauen, die durch die Köpfe vieler noch als romantische Heldinnen geistern. Bei der Veranstaltung „Hölderlin-Connection“ handelt es sich nicht um eine Sektion der Literatur-Mafia, sondern um eine neue Folge der Auseinandersetzungen, die Schauspieler Robert Gallinowski und Musiker Klaus Mages seit 1995 mit dem Dichter Friedrich Hölderlin haben (15. 2. 22 Uhr Kammerspiele). Und weil heutzutage alles trendmäßig vermarktbar sein muss, gibt es anschließend in der KammerBar ein „Hölderlin-Chill-out“. Wer nicht lesen will, muss eben chillen.

Anregungen: vorlauf@taz.deMorgen kommt Kunst

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