von guten mächten wunderbar geborgen : Positiv Denken!
Bremens Eigenständigkeit sieht beispielsweise so aus: Man freut sich, dass aus Brüssel weiter Geld überwiesen wird. Es ist weniger. Das hat man bemerkt. Dass das Lücken reißt, auch.
Kommentar von Benno Schirrmeister
Die bremische Lösung in solchen Fällen heißt: Hoffen. In diesem Fall hofft man, dass Berlin das Weniger aus Brüssel durch ein Mehr ausgleicht. Früher hat man einmal auf den Kanzlerbrief gehofft. Heute hofft man, dass die Verfassungsrichter für eine Teilentschuldung sorgen. Um ihre milde Güte nicht überzustrapazieren hat man sich zudem entschieden, in puncto mittelfristige Existenzsicherung nicht auf sie, sondern auf die zweite Stufe der Föderalismusreform zu hoffen. Sprich: Aufs Wohlwollen der großen Länder.
Bremen ist also ein extrem hoffnungsvoller Standort. Man könnte zwar monieren, dass eine Eigenständigkeit, die sich so sehr aufs segensreiche Walten höherer Mächte verlässt, ihren Namen nicht verdient. Aber bewundernswert ist sie doch, diese vorösterliche Kraft des Glaubens, mit der man darauf setzt, allein durch Verhandlungen die großen Brüder in München, Stuttgart und Düsseldorf zum Verzicht zu bewegen. Bewundernswert, sympathisch und – manche sagen naiv, aber eigentlich heißt das: gottgefällig. Und siehe, in Brüssel hat sie funktioniert, diese Sonntagspolitik. Bleibt nur ein Problem: Heute ist Montag.