verpasst? : Rapper und Käfer
„Friedman schaut hin“, Do., 23.35 Uhr, N24
Um wen geht es wirklich, wenn Michel Friedman in „Friedman schaut hin“ auf einen Promi trifft? Um Sido ging es bei der zweiten Episode am Donnerstag jedenfalls nicht. Zwar hakte der Moderator ein paar Punkte auf der So-ist-Sido-Vorurteils-Liste ab, doch neue Erkenntnisse wurden dabei kaum zu Tage gefördert. Frage: „Wovor hast du Angst?“ Sido: „Vor einer ungewissen Zukunft.“ Friedman konterte mit philosophischer Tiefe: „Aber ist nicht jede Zukunft ungewiss?“ Auf eine Antwort des Rappers wartete man vergeblich. Stattdessen talkte Friedman einmal mehr nach dem Motto „Antworte was du willst, mir kannst du es eh nicht recht machen“. So fuhr er Sido an, warum dieser nicht rappe, dass Drogen „scheiße“ seien. Sprach dem Rapper kurz darauf aber jede Authentizität ab, wenn er in seinen Texten versucht, Jugendliche von Drogen und Gewalt fernzuhalten. O-Ton: „Ist es nicht peinlich, bei der CDU angekommen zu sein?“ – „Nö, ist es nicht.“ Am Ende bleibt eine Einstellung hängen, die Friedman im Sandkasten zeigt, wie er liebevoll einen Käfer von seinem Jackett entfernt. Ziel erreicht: Man erinnert sich an Friedman, nicht an Sido. JÜK