vattenfall behält wedel : Wie man seine Kohle sichert
Querelen hat es um den Neubau des Kohlekraftwerks in Moorburg schon genug gegeben. Der Stopp durch die GAL klappte rechtlich nicht, und selbst Bürgermeister Ole von Beust musste bei der Effizienz des neuen CO2-Klotzes vertraglich noch ein wenig nachjustieren, um nicht völlig unglaubwürdig in der selbst ernannten Klimahauptstadt Hamburg dazustehen. Jetzt hält Vattenfall auch noch am alten Kraftwerk in Wedel fest.
KOMMENTAR VON CHRISTOPHER OST
Das Vertrauen in die eigene Technik kann bei Vattenfall nicht allzu groß zu sein, wenn man – natürlich nur im Interesse der Fernwärmekunden – Wedel als Sicherheitsreserve behält. Das Sicherheitsbedürfnis jedoch hat der Energiekonzern selbst: Es geht natürlich, wen wundert’s, um die eigene Kohle. Schließlich ist es längst nicht mehr so leicht an Baugrundstücke für Umweltverpestungsanlagen zu kommen – und so sichern sich die Schweden unter dem Vorwand der Barmherzigkeit für fröstelnde Bürger ihre Pfründe.
Der Vorfall zeigt, dass nicht nur die Politik fähig ist, den Menschen Versprechen zu geben und diese dann, sind die Schäfchen erstmal im Trockenen, zu brechen.
Wer wirklich davor Angst hat, in der eigenen Bude zu erfrieren, der sich kaufe sich lieber selber einen Ofen – so war es früher üblich. Auf Wärme aus der Energie- und Politikwelt ist nicht zu hoffen. Denn dort geht es eisig zu.