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Archiv-Artikel

unterm strich

Während der italienische Tourist gerne für sein Flanieren durch den Park Sanssouci zahlt, knausern offenbar vor allem Einheimische und ignorieren Besucherbetreuer und Automaten: Das wundert den Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Hartmut Dorgerloh. Was uns wiederum wundert. Die rund 244.000 Euro, die im vergangenen Jahr dadurch in die Kassen flossen (40 Prozent mehr als im Vorjahr), sind „noch nicht das, was wir erhofft haben“, meint er. Vor allem bei Potsdamern und Berlinern müsse noch erhebliche Überzeugungsarbeit geleistet werden, dass die Gärten auch ein Kulturdenkmal seien und der Erhalt unterstützt werden müsse. Ja, was um Gottes willen tut denn der Steuerzahler? Woher bekommt denn der Herr Generaldirektor sein Geld? Und für wen ist das Kulturdenkmal eigentlich da? Für den, der eh zahlt und den Erhalt eh unterstützt, oder nur für die, aus denen nochmal Geld rauszuholen ist? Und worin besteht eigentlich der Sinn dieses Kulturdenkmals? Dass die Leute erst einen Obolus entrichten und dann höchstens mal durch den Garten schleichen dürfen, als wäre der Park eine Gemäldegalerie? Dann führen wir doch gleich die Preußen wieder ein, und niemand kommt mehr in den Park rein und der Herr Generaldirektor muss sich auch keine weiteren Gedanken über seine Aufgabe machen, denn er ist seinen Job los.

Der Obolus sollte seit 2006 auch für den Berliner Schlosspark Charlottenburg erhoben werden, nach heftigsten Bürgerprotesten wandelte die Stiftung die Sache in eine „Parkspende“ um. Gerade einmal laue 2.000 Euro wurden im vergangenen Jahr dort in den Automaten gesammelt – in Sanssouci waren es dagegen 185.000 Euro. Der Berliner hat halt eben noch alle Tassen im Schrank.