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Archiv-Artikel

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Erstmals gibt es auf der Welt mehr Muslime als Katholiken. Dies geht aus neuen Zahlen des statistischen Büros des Vatikans hervor. Demnach stellen die Katholiken 17,4 Prozent der Weltbevölkerung, die Muslime 19,2 Prozent. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2006. Alle Christen zusammen machten rund 33 Prozent der Weltbevölkerung aus, hieß es. Mittlerweile lebt laut Statistik fast die Hälfte aller Katholiken in Amerika. Grund für diese Entwicklung sei unter anderem die hohe Geburtenrate in islamischen Ländern.

Allerdings könne der Vatikan nur für die Zahlen der Katholiken garantieren, da für die Erstellung wissenschaftliche Methoden angewendet worden seien – nicht aber für die Zahlen der Muslime: „Die Daten, die wir aus der islamischen Welt erhalten haben, basieren auf Schätzungen, die wiederum auf dem Bevölkerungswachstum beruhen“, sagte Vittorio Formenti, einer der Verantwortlichen des statistischen Jahrbuchs des Kirchenstaates. Ein Sprecher des Vatikans kündigte an, man bereite derzeit eine Werbekampagne vor, die sich an Katholiken weltweit richten werde. Der Slogan „Seid fruchtbar und mehrt euch“ sei dem Buch Genesis entnommen und fordere die Gläubigen zu sexueller Aktivität auf. Zwar gehörten die Muslime zur Familie der Schrift und genössen allen Respekt. Nichtsdestotrotz habe man einen missionarischen Auftrag, der sich manchmal nicht auf das bloße Predigen des Worts beschränken lasse. Auch die Missionarsstellung, selbstverständlich nur im Rahmen katholischer Ehen ausgeführt, könne gute Dienste zur Verbreitung des Glaubens leisten.

Der kambodschanische Fotojournalist Dith Pran („Killing Fields“) ist tot. Er erlag im Alter von 65 Jahren einem Bauchspeicheldrüsenkrebs, wie die New York Times in ihrer Montagsausgabe berichtet. Dith Prans leidvolle Erfahrungen durch die Schreckensherrschaft der Roten Khmer hatte der britische Filmemacher Roland Joffé 1984 in dem Antikriegsfilm „The Killing Fields – Schreiendes Land“ verarbeitet.

Dith Pran war zu Beginn der 70er-Jahre Mitarbeiter, Dolmetscher und Fotograf für den New-York-Times-Korrespondenten Sydney Schanberg, der später mehrere Artikel über ihn schrieb. 1975 nahmen die kommunistischen Truppen Pol Pots die kambodschanische Hauptstadt Phnom Penh ein. Schanberg und andere westliche Journalisten wurden ausgewiesen. Dith Pran musste als Gefangener der Roten Khmer auf den Feldern Frondienste leisten. Um der Exekution zu entgehen, gab er sich als einfacher Arbeiter aus. Viereinhalb Jahre lang überlebte er trotz Hungers und harter Arbeit. 1979 floh er nach Thailand, ein Jahr später in die USA.