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Die Berliner Akademie der Künste sieht die Zukunft des NS-Dokumentationszentrums Prora auf Rügen gefährdet. Deshalb verfassten die Akademie-Mitglieder auf ihrer Frühjahrstagung am Samstag eine „Rügener Resolution“. Darin wird das Dokumentationszentrum und seine Dauerausstellung „MACHT.Urlaub“ in der von den Nazis am Ostseestrand bei Binz für die Organisation „Kraft durch Freude“ errichteten 4,5 km langen Ferienanlage als „nationale Aufgabe der Geschichtsvermittlung und Aufklärung über die Schreckensherrschaft der nationalsozialistischen Diktatur“ bezeichnet. Das Dokumentationszentrum war 2000 eröffnet worden, um „eine Lücke in der Erinnerungslandschaft der Bundesrepublik zu schließen“. Erbaut in den Jahren 1936 bis 39, verfallen die Nazibauten zunehmend. Anfang April hatte Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) die Anlage besucht, aber eine ständige finanzielle Förderung des Dokumentationszentrums ausgeschlossen. Stattdessen stellte er Projektfördermittel innerhalb seiner Gedenkstättenförderung in Aussicht. Der Eigentümer will das Dokumentationszentrum jedoch auslagern. Dann würde die Anlage „ein sinnentleertes Tourismusziel, mit dem die Relativierung der Geschichte bewusst in Kauf genommen wird“, hieß es in der Resolution der Berliner Akademie der Künste.
„Die bildende Kunst ist imaginär, eingebildet, nicht Wirklichkeit … In der heutigen, so vielfach dimensionierten Welt gilt das Kunstwerk zunächst nichts“, schrieb der Künstler Klaus Fußmann in seiner Schrift „Wahn der Malerei“ (erschienen 2005). Fußmann, zurzeit Professor an der Universität der freien Künste in Berlin, gilt als kluger, in der Wahrnehmung von Kunst erfahrener Autor. Anlässlich seines 70. Geburtstages stellen gleich drei Institutionen die Werke des im Rheinländischen geborenen Künstlers aus. Seine Landschaftsbilder und „ragenden Figuren“ ergründen die gegenständliche Malerei neu. Im Kunstverein Mannheim, in der Hamburger Freien Akademie der Künste und im schleswig-holsteinischen Landesmuseum Schloss Gottdorf sind Werke aus allen Schaffensphasen des Malers zu sehen.