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Archiv-Artikel

unterm strich

Peter O'Toole will lieber noch zehn Jahre auf einen richtigen Oscar hoffen, ehe er sich mit einem Ehren-Oscar der US-Filmakademie zufrieden gibt. Der 70 Jahre alte Star bat die Academy, den ihm zugedachten Ehrenpreis „aufzuheben, bis ich 80 bin“. Er sei „entzückt“ von der Idee, dass man ihn bei der 75. Oscar-Verleihung am 23. März für sein Lebenswerk ehren wolle, zitierte ihn das Fachmagazin Variety am Mittwoch. „Aber ich bin immer noch im Rennen und könnte so einen liebenswerten Kerl auch richtig gewinnen.“

Academy-Präsident Frank Pierson reagierte ein wenig pikiert: „Wir werden den Ehren-Oscar für ihn bereithalten, und es wäre großartig, wenn er seine Meinung noch ändern würde.“ O'Toole war bisher siebenmal für einen Oscar nominiert worden, doch im Sieger-Umschlag stand stets ein anderer Name. Zu den Filmen, mit denen er auf einen Oscar als bester Schauspieler gehofft hatte, gehört an erster Stille das Epos „Lawrence von Arabien“ (1962). Pierson machte O'Toole darauf aufmerksam, dass die Entgegennahme eines Ehren-Oscars die Chancen auf den Gewinn eines der goldenen Männchen im Wettbewerb nicht schmälere. So hätten Paul Newman und Henry Fonda noch echte Oscars gewonnen, nachdem sie bereits für ihr Lebenswerk geehrt worden waren. In der 75-jährigen Geschichte der Academy Awards haben nur zwei Stars – Marlon Brando und George C. Scott – ihre Oscars abgelehnt.

Die iranische Künstlerin Shirin Neshat erhält den diesjährigen 01 Award von der Universität der Künste Berlin. Neshat setzt sich in ihren Videos und Fotografien mit der islamischen Gesellschaft und insbesondere mit den Frauen auseinander. In kühlen, eindringlichen und verstörenden Bildern berichtet die seit langem in New York lebende Künstlerin vom Machtverhältnis zwischen den Geschlechtern. Neshats Werk wurde kürzlich von der Zeitschrift art unter die 25 Meilensteine der aktuellen Kunst eingereiht.

Kirk Douglas will mit 86 Jahren noch einmal vor die Kamera treten. Nach Angaben des Hollywood Reporter übernimmt er eine der Hauptrollen in dem Film „The Illusion“. Die Dreharbeiten beginnen in wenigen Wochen. Statt wie einst den raubeinigen Frauenliebling zu mimen, wird er unter der Regie von Michael Goorjian als todkranker Vater zu sehen sein. Der Schauspieler hatte nach einem Schlaganfall im Januar 1996 seine langjährige Karriere beendet und nach überraschender Genesung mit dem Film „Diamonds“ wieder zurück zur Leinwand gefunden. Im April wird er in der Komödie „It runs in the Family“ zu sehen sein.