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Archiv-Artikel

unterm strich

Nach ersten Sondierungsgesprächen beginnt die Hamburger Kulturbehörde jetzt Verhandlungen mit der australischen Dirigentin Simone Young. Sie soll die Nachfolge von Generalmusikdirektor Ingo Metzmacher antreten, der aus Verärgerung über die Hamburger Kulturpolitik kürzlich das sprichwörtliche Handtuch geworfen und seinen Vertrag nicht verlängert hatte. Die 41-jährige Simone Young könnte Metzmacher dann Mitte 2005 als künstlerischen Leiter der Hamburgischen Staatsoper und Chefdirigenten der Hamburger Philharmoniker ablösen.

Simone Young hat sich in den vergangenen Jahren erfolgreich am Dirigentenpult behauptet und damit eine Männerdomäne erobert. Als erste Frau dirigierte sie vor gut zehn Jahren die Wiener Philharmoniker. Einst war sie von ihrem berühmten Kollegen Daniel Barenboim gefördert worden, der sie als Assistentin nach Berlin und Bayreuth holte. In Sydney und Melbourne hatte sie zuletzt die Opera Australia geleitet, wo sie nach Einschätzung von Kritikern hochrangiges Musiktheater bot. Doch der Vorstand des Hauses trennte sich im vergangenen Herbst von Young.

Auch am Staatstheater Darmstadt gibt es einen neuen Intendanten, dieser Wechsel allerdings ist schon unter Dach und Fach. Mit einem am Publikumsgeschmack orientierten Programm, wie es heißt, soll John Dew das Staatstheater aus dem Besuchertief führen. Der 58-jährige Brite, der zuvor in Bielefeld und Dortmund Intendant war, tritt die Stelle im Sommer des kommenden Jahres an. Sein Vertrag läuft vorerst bis 2010, mit Option auf Verlängerung. Sein Vorgänger Theo Umberg wechselt als Professor an die neu gegründete Theaterakademie in Frankfurt.