unterm strich :
Es ist nicht nur ein Krieg der Bilder, sondern auch einer der Wörter. Der Verband deutscher Schriftsteller (VS) hat sich hat sich darum nun der Sprache in Kriegszeiten angenommen und George W. Bush kritisiert. Er und seine Sprecher verwendeten stets positive Begriffe für sich und sprächen etwa nicht von Krieg, sondern von einer Kampagne, sagte Vorsitzender Fred Breinersdorfer in Wolfenbüttel am Rand der Bundesdelegiertenkonferenz des Verbandes. „An die Stelle des Realismus ist ein freundliches Pathos getreten“, fasste Breinersdorfer die Kritik an der Wortwahl der US-Regierung zusammen.
Nach dem Vorbild der „Speaker’s Corner“ im Londoner Hyde Park können Zuschauer im Schauspielhaus Hannover zum Irakkrieg Stellung nehmen. Das Theater hat ein „offenes Mikrofon“ eingerichtet, an dem Ensemblemitglieder und Besucher vor und nach der Vorstellung Texte und Kommentare vorlesen können. Zudem werden Schauspieler nach einigen Aufführungen den amerikakritischen Text „Sieben Sekunden“ des Autors und Regisseurs Falk Richter lesen.
Der Krefelder Künstler Herbert Zangs ist im Alter von 78 Jahren in seiner Heimatstadt gestorben. Der Schöpfer eines auf mehrere zehntausend Arbeiten geschätzten Werkes litt seit langem an einer schweren Krankheit. Besonders mit seinen „Verweißungen“, den weißen Übermalungen von Strukturen und Alltagsgegenständen, hat sich Zangs seit Anfang der Fünfzigerjahre einen Namen gemacht.
Der Schöpfer der fahlen, unwirklich wirkenden Collagen und Objekte galt trotz seines umfangreichen Lebenswerkes als ein Außenseiter des Kunstgeschehens, der sich bewusst jeder Einordnung entzogen hat. Dennoch hat Zangs mit seinem experimentierfreudigen Werk nach der Meinung von Kunstkennern einen wichtigen Beitrag zur Abstraktion in Deutschland geliefert. Von Herbert Zangs, der in den Nachkriegsjahren bei Otto Pankok an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert hat, stammen auch Gemälde, Aquarelle, Wandgestaltungen und Computerzeichnungen. Sein Werk ist in rund 60 Ausstellungen präsentiert worden.