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Die Nachrichtenlage rund um den blutrünstigen Bibelfilm „Die Passion Christi“ verdichtet sich, je näher der deutsche Starttermin rückt. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat Gibsons Version der Passionsgeschichte deutlich kritisiert. Es fehle an theologischer Tiefe, heißt es in einem Brief an die evangelischen Landeskirchen. Die Brutalität werde nicht ausgeglichen. Die EKD wolle das Werk daher weder empfehlen noch skandalisieren. Sie spricht sich für eine Freigabe erst ab 16 Jahren aus. „Der Film eignet sich nicht für die Arbeit mit Konfirmanden.“ Auch die katholische Deutsche Bischofskonferenz hat „Die Passion Christi“ beanstandet: Der Film verkürze die Botschaft der Bibel und könne antisemitische Sichtweisen fördern.
Am Samstag berichteten US-amerikanische Medien, Gibson habe die kleine Filmtechnikfirma Lightning Media verklagen lassen, weil sie für die „Filmpiraterie“ von drei ihrer Angestellten verantwortlich sei. Lightning Media war mit der technischen Nachbearbeitung von „Die Passion Christi“ beauftragt. Den drei Mitarbeitern, die bereits am 11. Februar von der Bundeskriminalpolizei FBI verhaftet worden sind, wird zur Last gelegt, heimlich Kopien gezogen und diese an Freunde weitergegeben zu haben. Eine der Kopien wurde vor der US-Premiere am 25. Februar der New York Post zugespielt. Den Angeklagten drohen Gefängnisstrafen bis zu einem Jahr.
Der Bau des Holocaust-Mahnmals wird nach einem Bericht des Spiegels erneut von einem Eklat flankiert. Der frühere Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Alexander Brenner, habe dem Architekten Peter Eisenman eine „zynische Verunglimpfung des Andenkens der ermordeten, vergasten, erschossenen und verbrannten Juden“ vorgeworfen. Hintergrund sei ein Zwischenfall auf der Sitzung des Mahnmal-Kuratoriums Mitte Februar: Nach Darstellung Brenners und anderer Teilnehmer habe Eisenman, der selbst Jude ist, dort erzählt, dass er bei einem Zahnarztbesuch in New York gefragt worden sei, ob seine – Eisenmans – Goldfüllungen von der Firma Degussa aus den Zähnen ermordeter Juden stammten. Brenner habe darauf unter Protest die Sitzung verlassen.