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Archiv-Artikel

unterm strich

Flog schon vor Finanzkrise und Adele Spitzeder aka Bernard Madoff auf: Der wegen millionenschwerer Veruntreuung von Investorengeldern verurteilte frühere Kunstmäzen Alberto Vilar muss Weihnachten hinter Gittern verbringen. Ein Richter in New York hob die Regelung auf, derzufolge der aus Kuba stammende Geschäftsmann bis zur Verkündung seines Strafmaßes am 20. März gegen eine Kaution auf freiem Fuß bleiben konnte. Es sei offensichtlich, dass bei Vilar ein Verdacht auf Flucht bestehe, befand der Richter laut New York Times. Dem 68-Jährigen drohen bis zu 20 Jahre Haft.

Bei seinem kulturellen Engagement betätigte Vilar sich unter anderem als Sponsor der Bayreuther und Salzburger Festspiele, des Festivals Baden-Baden, der Metropolitan Opera in New York und des Royal Opera House in London. Seine Spenden sollen sich weltweit auf rund 225 Millionen Dollar (knapp 180 Millionen Euro) belaufen haben.

Bei den Besuchern des französischen Prunkschlosses von Versailles ist die Ausstellung des „Königs des Kitsch“, Jeff Koons, ein heiß diskutierter Renner. Doch für den französisischen Thronprätendenten Charles-Emmanuel de Bourbon-Parme sind die farbenprächtigen Skulpturen des Amerikaners eine „Profanierung“ der Werke seiner Ahnen und eine rein kommerzielle „Werbung für einen Porno-Star“ dazu. „Ihre Königliche Hoheit“ geht deswegen jetzt juristisch gegen die Verlängerung der Ausstellung vor. In einem offenen Brief an Präsident Nicolas Sarkozy hatte der Nachfahre des Sonnenkönigs Ludwig XIV. vergeblich gefordert, die „clownesken“ Werke „voller sexueller Anspielungen“ aus dem Schloss zu entfernen. Nun will er, dass die Ausstellung nicht wie geplant bis zum 4. Januar 2009 verlängert wird.