unterm strich :
Am heutigen Samstag geht im Haus der Kulturen der Welt die Ausstellung „Entfernte Nähe“ zu Ende, unter anderem zeigte sie eine Filmreihe mit iranischen Filmen. Ob es da bald Neues zu zeigen sein wird, steht in den Sternen. Denn die Repression moderner Filmemacher im Iran jedoch noch keineswegs an ein Ende gekommen: BBC online berichtet, dass das Ministerium für Kultur dem Regisseur Mohsen Makhmalbaf die Erlaubnis vorenthält, sein neues Drehbuch Amnesia zu verfilmen. Der Film sollte Jahrzehnte lange Unterdrückung und Leiden iranischer Büger und Künstler reflektieren, was Grund genug für die Zensur wäre. Allerdings fand sich kein Regierungsvertreter bereit, zu der Entscheidung Stellung zu nehmen. Makhmalbaf, bekannt geworden durch seinen Film „Kandahar“ auf dem Festival in Cannes 2001, spricht von einer „neuen Strategie der Zensur“ im Iran, die Filmemacher und andere Künstler aus dem Land treiben.
Nicht weniger repressionsfreudig zeigt sich Indiens Kommission für Zensur. Aufgrund seiner homosexuellen Avancen wurde „The Pink Mirror“ des Regisseurs Sridhar Rangavan in Indien nun verboten, nachdem der Film bereits auf über 30 internationalen Festivals gezeigt worden war. Mit „The Pink Mirror“ versucht Rangavan, die Drag- und Schwulenszene Indiens unter die Lupe zu nehmen, ihren Vertretern überhaupt eine Stimme in der Öffentlichkeit zu geben, ohne dabei lächerlich zu wirken, sowie auf die verstärkte Gefahr von Aids in diesem Umfeld hinzuweisen. Einen ironischen Beigeschmack erhält die Zensur, wenn man bedenkt, dass Frauenkleidung an Männern in Indien gewissermaßen Tradition hat: In frühen Filmen übernahmen Männer auch die weibliche Rollen, da Frauen nicht schauspielern durften.