unterm strich

Berlin hat eine neue Intendantin: Die Regisseurin Kirsten Harms wird nun also neue Chefin der Deutschen Oper Berlin. Die 48-Jährige werde zur kommenden Spielzeit ihr Amt an der größten der drei Berliner Opern antreten, kündigte Kultursenator Thomas Flierl (PDS) gestern an. Harms wird Nachfolgerin von Udo Zimmermann, der das Haus bereits im Mai 2003 verlassen hat. Die neue Intendantin muss als Erstes einen Nachfolger für Generalmusikdirektor Christian Thielemann finden, der in der vergangenen Woche seinen Rücktritt erklärt hat. Und: An der Spitze der größten Hauptstadtbühne wird die Neue zunächst vor allem Geldnöte lindern müssen. Ihre Karriere begann Harms nach dem Regiestudium an der Braunschweiger Oper 1981 mit einer Inszenierung von György Ligetis „Nouvelle Aventures“. 1995 wurde sie Intendantin in Kiel, wo sie das Opernhaus mit künstlerischem Mut und einem vergleichsweise bescheidenen Etat an die Bundesspitze setzte. Sehr gefeiert wurde ihre „Ring“-Inszenierung, die mit äußerst reduzierten Mitteln auskam. Im Sommer 2003 verließ Harms Kiel, um nach eigenen Angaben wieder mehr Regie führen zu können.

Die österreichische Schauspielerin Lilly Stepanek, langjähriges Mitglied des Wiener Burgtheaters und zudem Autorin von Theaterstücken, ist tot. Sie starb am Montag im Alter von 91 Jahren. Als Tochter einer jüdischen Mutter wurde die junge Schauspielerin zwischen 1938 und 1945 mit einem Aufführungsverbot belegt. In dieser Zeit verfasste sie eigene Stücke, etwa das Lustspiel „Die geliebten Frauen“. Gleichzeitig schrieb die engagierte Sozialdemokratin Artikel für die Arbeiterzeitung. Ihre 1947 publizierte Erzählung „Malina“ gilt als Vorläufer des bekannten Romans von Ingeborg Bachmann.