unterm strich :
Achtung, Leute: Der U2-Wahnsinn geht wieder los. Ein neues Album steht an, und in Anbetracht der umfassenden Marketing-Aktivitäten kann man schon ein bisschen ins Grübeln geraten: Geht das nicht ein bisschen weit? Müssen die US-Amerikaner wirklich pünktlich zum Beginn der Markteinführungskampagne von „No Line On The Horizon“ ihren neuen Präsidenten Barack Obama einschwören? Muss die New York Times dem U2-Sänger Bono Vox eine Kolumne einräumen, in der dieser nun die Weltlage kommentiert? Geht es nicht ein bisschen weit, wenn René Polesch, der beim nächsten James-Bond-Film („Der Mann, der den Präsidenten tanzen lässt“) Regie führen wird, die Rolle des Bösewichts mit ebendiesem Bono besetzt, der im Film eine geheime Weltregierung anführen soll? Wie dem auch sei – wir können eh nichts dagegen machen. Zumal auch Deutschland seine Rolle in diesem ganzen Spektakel zu spielen angekündigt hat: U2 werden am 21. Februar in der Berliner O2-Arena ihre neue Single vorstellen, wurde gestern bekannt, eine Woche später kommt dann das Album. Es wird die Gala zur Verleihung des Echo-Preises sein. Außerdem dabei: Udo Lindenberg („No, we can’t“).
Ansonsten steht Charlotte Roche mit ihren „Feuchtgebieten“ nach wie vor an der Spitze der Spiegel-Bestsellerliste Belletristik. Schöner Kontrast: Helmut Schmidt und sein Buch „Außer Dienst“ liegen an der Spitze der Sachbuch-Charts. Und, interessante Ergänzung: „Erzähl doch mal von früher“ von Loki Schmidt und Reinhold Beckmann, so eine Art biografisch-anekdotischer Kommentarband zu „Außer Dienst“, liegt auf Platz 5. Sonst noch bemerkenswert: die ganzen Tintentitel von Cornelia Funke. „Tintenherz“ (Platz 2), „Tintenblut“ (Platz 6) und „Tintentod“ (Platz 10).