unterm strich :
War einmal ein Bumerang / war ein weniges zu lang / Publikum noch stundenlang / wartete auf Bumerang: Jetzt allerdings hat es die Kurve geschafft und ist zurück. Es trägt den Namen Populismus. Der Hamburger Bausenator Mario Mettbach von der Schill-Partei sieht sich gezwungen von seinem Vorschlag vom Februar dieses Jahres zurückzutreten, den New Yorker Künstler Jeff Koons mit der Gestaltung des Spielbudenplatzes zu beauftragen. Nicht weniger als 97 Prozent der repräsentativ befragten Hamburger fanden dessen Entwurf, der zwei Kräne vorsah, an denen zwei Gummischwimmringe Undefinierbares in der Schwebe hielten, schlicht – scheiße. Da konnte Mettbach nun schlecht dagegenhalten. „Die Akzeptanz in der Bevölkerung war nicht in der Weise vorhanden, wie sie für die Realisierung eines solchen Kunstwerkes benötigt wird“, sagt er bei Bekanntgabe seines Rückziehers am Mittwoch.
Interessant in diesem Zusammenhang: Zwischenzeitlich haben der Kiez-König Willi Bartels und der Elektro-Unternehmer Alfred Röhr ein Gestaltungskonzept für den Spielbudenplatz im Stadtteil St. Pauli in Auftrag gegeben, das sie direkt dem Ersten Bürgermeister Ole von Beust (CDU) vorstellen wollen. Dass die Hamburger wegen Koons ein halbes Jahr lang über zeitgenössische Kunst diskutierten, dürfte damit folgenlos bleiben. Ärger gab es mit dem Koons-Entwurf vonAnfang an. Die Statik der Krantürme schien nur mit enormen Kosten sicherzustellen zusein, dann kam der Plagiatsvorwurf: Der Berliner Künstler Andreas Siekmann hatte schon 1996 für die Ausstellung „Park Fiction 4“ zwei Kräne auf den Platz gestellt hatte, an denen der Golden Pudel Klub hing.