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Archiv-Artikel

unterm strich

Michael Heicks (48), seit 2000 Schauspieldirektor und Regisseur am Theater Bielefeld, wird neuer Intendant des Drei-Sparten-Hauses. Heicks habe am Freitag seinen Vertrag unterschrieben, teilte die Stadt Bielefeld mit. Vom Rat der Stadt war er am Donnerstagabend einstimmig gewählt worden.

Heicks tritt im Sommer 2005 die Nachfolge von Regula Gerber an, die ans Nationaltheater Mannheim wechselt. Die Regisseurin Thirza Bruncken, die ursprünglich für die Intendanz vorgesehen war, hatte einen Tag nach ihrer Wahl vor drei Wochen dem Theater abgesagt. Vor seiner Arbeit in Bielefeld hatte Heicks unter anderem am Thalia Theater Hamburg, bei den Salzburger Festspielen sowie an den Theatern Basel, Zürich und Braunschweig inszeniert. Er war Dozent an der Musikhochschule Hamburg und an der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel.

Die enigmatische Installation „Haus Ur“, für die der deutsche Großkünstler Gregor Schneider bei der Kunstbiennale Venedig 2001 mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet worden ist, soll ein Dauerdomizil erhalten. Das Kunstwerk aus verschachtelten Räumen, Kriechgängen und blinden Türen ist künftig in einem ehemaligen Bankgebäude in Mönchengladbach-Rheydt zu sehen. „Haus Ur“ soll auf 1.900 Quadratmetern zumindest für die nächsten zwölf Jahre in den Räumen der ehemaligen Landeszentralbank für die Öffentlichkeit zugänglich sein, heißt es in einem Vertrag zwischen der Stadt und dem 1969 in Rheydt geborenen Künstler.

Das Kleist-Museum Frankfurt (Oder) hat eine sehr seltene Erstausgabe von Heinrich von Kleists Trauerspiel „Penthesilea“ aus dem Jahr 1808 erworben. Der rote Halbledereinband mit dekorativer Rückenvergoldung stammt aus der Bibliothek von Walther Rathenau (1867–1922), wie das Museum am Donnerstag mitteilte. Der einstige Außenminister der Weimarer Republik hatte dieses Buch seinem Freund Edwin Redslob (1884–1973) zugedacht, von dem ein handschriftliches Exlibris im Buch enthalten ist. Der Kunsthistoriker Redslob war unter anderem Mitbegründer des Berliner Tagesspiegels. Das Museum hat den Band auf einer Antiquariatsmesse in Stuttgart erworben.