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Nach einem verhinderten Anschlag in der Berliner Flick-Collection muss sich der kanadische Aktionskünstler Istvan Kantor wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung verantworten. Er hatte am Dienstag versucht, eine Ampulle mit Blut auf die Skulptur „Michael Jackson and Bubbles“ von Paul McCarthy zu schütten. Der Mann konnte jedoch von Museumsaufsehern daran gehindert werden. Das Blut spritzte auf eine leere Wand der Ausstellungshalle im Hamburger Bahnhof, teilte die Polizei am Mittwoch mit.
Der 55-Jährige wurde angezeigt und ist mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Bei der Aktion wurde Kantor von Kameramännern gefilmt, was die Polizei an Auftritte des Kirchenstörers Andreas Roy erinnerte. Der Kanadier hat laut seiner Internetseite Hausverbot in den meisten Museen der Welt. Mit einer eigenen Videoinstallation war er kürzlich zu Gast bei der Ausstellung „Illegal/Legal“ in der Galerie Neuer Berliner Kunstverein. In der RBB-Sendung „Abendschau“ sagte Kantor, seine Aktion in der Flick-Collection setze er bewusst in einen Zusammenhang damit, „wie Blut in Gold und Gold in Blut verwandelt wird“. Kritiker der Ausstellung werfen dem Kunstsammler und Industriellenerben Friedrich Christian Flick vor, die Sammlung aus dem Erbe seines Großvaters erworben zu haben. Flick war einer der großen Rüstungslieferanten im Dritten Reich und beschäftigte Zwangsarbeiter. Die Ausstellung mit 2.500 Werken zeitgenössischer Kunst war erst im September eröffnet worden. Bereits einen Tag nach der Eröffnung gab es einen Anschlag auf ein Kunstwerk.
Wie schwul war Alexander der Große? Der Althistoriker Christian Meier findet, darüber lasse sich nur spekulieren. „Einige Quellen lassen sich auf diese Weise deuten, aber was kann nicht alles in Überlieferungen hineininterpretiert werden?“ sagte der frühere Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung am Mittwoch in einem Gespräch mit dpa. Hintergrund der Diskussion ist „Alexander“, der neue Film von Oliver Stone, der in Deutschland am 23. Dezember startet. Darin deutet Stone eine homosexuelle Beziehung Alexanders an. Obwohl er es recht verschämt unterlässt, diese Beziehung so selbstverständlich in Szene zu setzen wie die heterosexuellen Liebesszenen, hat er den Zorn griechischer Historiker und Anwälte auf sich gezogen. In einem Interview mit der Zeit bekräftigte Stone nun, dass die Liebe zwischen Alexander und seinem Reiteroberst Hephaistion echt gewesen sei – „mit allem, was dazu gehört: Nähe, Vertrauen, Körperlichkeit“. Und er fügte hinzu: „Dafür muss ich die Männer nicht beim Bumsen zeigen.“